Hallo Anna, deine innere Einstellung, die du ansprichst, die find ich ganz wichtig. Hab 28 Jahre geraucht, hab öfter mal versucht es sein zu lassen, bzw zu reduzieren, doch genau diese innere Einstellung hat mir, so denke ich, gefehlt. Ja, ich wollt es einfach nicht wirklich, hab doch ne ganze Menge Schönes und Angenehmes damit verbunden, was mir in solchen Momenten des Reduzierens einfach gefehlt hat. Es war auch bei mir überhaupt nicht so, daß ich mich besser oder freier gefühlt hab, wobei reduzieren natürlich auch nicht zu vergleichen ist mit nicht mehr rauchen. Denn dabei dachte ich dann schon sehr viel an die Zigarette, die Zigaretten, die ich mir heute noch gönnen wollte. Nun rauch ich seit 14 Tagen gar nicht mehr, seit dem Beginn meines Raucherlebens mit 15 Jahren das erste Mal. Bin ich inzwischen freier? Nein, das kann ich noch nicht feststellen, dafür denk ich immer noch viel zu häufig an Zigaretten, hab auch noch viel zu oft Lust darauf. Doch allein diese Gedanken daran stören mich und machen mir immer wieder meine Abhängigkeit bewußt und das ist zumindest für mich etwas sehr störendes. Das zu überwinden hat für mich nun tatsächlich etwas mit Freiheit zu tun, die ich hoffe irgendwann zu haben. Geht es mir körperlich besser? Also gesundheitlich kann ich das noch nicht feststellen, ich war auch davor nicht krank wegen dem Rauchen, bin zur Zeit sogar wesentlich häufiger am Räuspern und Husten, als ich das als Raucher war. Konditionell hab ich wegen einer Verletzung auch noch keine Verbesserung feststellen können, da ich eben wegen dieser Verletzung (ne geprellte Rippe) noch keinen Sport treiben kann. Die letzten zwei Tage hat dazu noch meine Haut ganz unangenehm gekribbelt, das ist heute jedoch fast weg. Doch daß ich mir gesundheitlich einen großen Gefallen tue, dessen bin ich mir bewußt und dessen wirst auch du dir bewußt sein, selbst wenn ich bisher noch nicht unbedingt etwas davon merke. Geht es mir psychisch besser? Immer mehr muß ich mittlerweile sagen. Ich denke merklich seltener ans Rauchen und kann solche Gedanken auch deutlich schneller abschalten oder zur Seite drängen. Und das freut mich. Das find ich nen ganz großen Schritt in die Richtung, in die ich will. Um gedanklich davon wegzukommen, muß ich mich aber immer noch sehr häufig ablenken und das gelingt mir immer besser und das bereichert mein Leben. Definitiv. Ich mach einfach mehr, bin unternehmenswilliger, bin kreativer, gönn mir selbst öfter mal was Gutes... Und riesig freuen tu ich mich auch darüber, daß ich in diesen zwei Wochen (inklusive einem äußerst exzessiven Wochenende) ca. 300 Zigaretten nicht geraucht habe. Was für ein Berg. Irre. Hab ich finanzielle Vorteile? Bisher definitiv nicht, ich war Tabakraucher und hab auch meistens die billigen Tabake geraucht, die zwei bis zwei Euro fünfzig am Tag, die ich mir spare, hau ich anders auf den Kopf. Doch darum ging es mir auch nie, deshalb ist dies kein Punkt den ich als wichtig empfinde. Bin ich stolz auf mich? Nein, wieso auch, ich ärgere mich eher über mich, daß ich jemals damit angefangen hab. Aber meine Freundin ist superstolz auf mich, meine Mutter ist stolz, daß ich es schon solange durchgehalten hab. Das wiederum freut mich wie Oskar. Also, insgesamt betrachtet macht es für mich durchaus Sinn damit aufzuhören, schon nach diesen vierzehn Tagen und viel mehr, wenn ich in die Zukunft blicke. Vielleicht kannst du dir aus diesem Text ja auch was positives rausholen, vielleicht bist du aber tatsächlich noch gar nicht an nem Punkt an dem du wirklich damit aufhören möchtest. Ich hoff trotzdem, daß du weiter durchhältst und wenn nicht, glaub ich dennoch, daß es auch bei dir irgendwann klick macht. Viele Grüße, transmet