21.09.2020 16:18

Countdown gestartet

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18.09.2020
16:13 Uhr
Hallo zusammen! Mein Name ist Andreas, werde aber schon immer von den meisten Andy genannt. Im November werde ich 53. Meine erste Zigarette rauchte ich mit 14 auf dem Schulhof, weil ich glaubte, es wäre cool. Ein Gefühl von Coolheit verspürte ich jedoch nicht. Im Gegenteil: Danach saß ich weiß wie eine Wand im Unterricht und hatte eine halbe Stunde damit zu kämpfen, meinen Mageninhalt nicht über den Tisch zu spucken. ^^ Oh wie gerne würde ich erzählen können, dies war meine erste und letzte Zigarette. Doch griff ich erneut zur Kippe und irgendwann wurde es mir nicht mehr übel. Ich hatte mir das Rauchen antrainiert. Mit Anfang 20 entdeckte ich den Radsport (hobbymäßig) für mich und hörte daher mit dem Rauchen auf, was damals noch gar nicht so schwierig war, soweit ich mich erinnere. Nach etwa einem Jahr fing ich jedoch wieder an und es dauerte rund 15 Jahre bis ich es erneut anging. Ich machte mir damals schon länger nicht mehr vor, dass mir das Rauchen irgendetwas bringen würde und wollte einfach nur die Kippen aus meinem Leben verbannen. Dennoch schob ich es vor mir her, aus Angst vor dem Kampf. Dieser war dann auch hart und erst nach gut 3 Monate hatte das Verlangen aufgegeben. Ich fühlte mich wie neu. Mein Kopf war so klar wie noch nie, was mich erstaunte. Das mich das Rauchen benebelte, war mir klar, doch nicht, dass es mich so stark beeinträchtigt hatte. All die anderen positiven Dinge die passieren, wenn man sich von der Sucht befreit, brauche ich hier sicher nicht aufzählen. Jedenfalls war dies die schönste Zeit meines Lebens, die ich mir leider nach 2 1/2 Jahre wieder zerstörte. Völlig verschwunden war das Verlangen nämlich doch nicht, sodass hin und wieder mal ein schwaches Gefühl auftauchte, welches jedoch immer nach ein paar Minuten wieder verschwand. Irgendwann gab ich dem aber nach und kaufte mir eine Schachtel. Mir wurde es schlecht wie damals als ich mit 14 meine erste rauchte. Und wie damals, zündete ich mir trotzdem die nächste Kippe an. Da hält man sich für einen halbwegs gescheiten Menschen und macht dann sowas. Oh man... Nach 2 1/2 Jahre schlägt die Sucht nicht sofort wieder zu, sodass ich es noch gut nach einigen Tagen hätte bleiben lassen können, was ich auch wollte. Es blieb jedoch beim wollen und so hatte mich dieser Teufel erneut. Nun sind es fast wieder 15 Jahre in denen ich weiter meine Gesundheit zerstört habe. Vor etwa 4 Jahre überwies mich mein Hausarzt u. a. zu einem Lungenarzt, da ich mich zunehmend schlapper fühlte und meine Kondition arg nachgelassen hatte. Dieser stellte eine eingeschränkte Lungenfunktion fest und sagte, ich solle sofort mit dem Rauchen aufhören, ansonsten kann das noch viel schlimmer werden. Den zweiten Termin bei ihm, zu dem ich als Nichtraucher hin soll, habe ich noch nicht wahrnehmen können, weil ich den Entzug seither vor mich herschiebe. Wieder aus Angst vor dem Kampf. Anfang des Jahres quälte mich eine schwere Bronchitis über mehrere Wochen, in denen ich Tag und Nacht gehustet habe, wie noch nie zuvor. Etwas später hatte ich Durchblutungsstörungen in 2 Fingern, die immer wieder lila angelaufen sind. Hinzu kommen gelegentliche Herzrhythmusstörungen. Noch mal zur Erinnerung: Ich bin 52. Nun fühle ich mich öfters wie ein alter Mann, dessen Tage gezählt sind. Dadurch das ich mich schon immer gesund ernähre, zudem nach wie vor Radsport betreibe und viel in der Natur unterwegs bin, habe ich vielleicht nur das Glück, dass es nicht noch viel schlimmer ist oder ich gar schon unter der Erde gelandet bin. Und da ich dort noch nicht hin möchte, werde ich es endlich angehen. Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, wie wichtig es ist sich einen Termin zu setzten und bis zu diesem ein paar Tage zu lassen, in denen man sich auf den Entzug vorbereitet. Der meine ist der 22.9 und inzwischen bin ich hochmotiviert. Jetzt gibt es kein Verschieben mehr. ^^ Werde es mir übrigens mit Nikotinkaugummis etwas erleichtern, die ich aber schon nach wenigen Wochen absetzte möchte. Das letzte Mal nahm ich keine Nikotinersatzmittel, wodurch es dann auch sehr schwer war. Vielleicht hat der/die ein oder andere hier Erfahrung damit und kann etwas dazu erzählen. Sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich früher bis zu 2 Schachteln am Tag rauchte. Seit ein paar Jahren sind es zwischen 15 und 18 Stück, allerdings sehr starkes Zeug ohne Filter. Habe mich schon kurzgefasst, doch ist es dennoch eine Textwand geworden. Tschuldigung dafür. ^^
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