Guten Abend liebe Jemi,
ich kann sehr gut verstehen, dass dir der anstehende Termin beim Amtsarzt Angst macht. Es ist eine ungewohnte Situation und dazu werden diese Termine häufig wie eine Drohung angekündigt!
Vielleicht erstmal die Fakten. Bei längerer Arbeitsunfähigkeit können die Krankenkassen den Medizinischen Dienst bitten, die Arbeitsunfähigkeit einer Versicherten oder eines Versicherten zu überprüfen. Bei Beamten veranlasst in der Regel der Dienstherr zu diesem Zweck eine Vorstellung beim Amtsarzt. Die Kranken meinen häufig, dies wäre Schikane, sie würden als Drückeberger hingestellt und Ziel sei, ihr Arbeitsfähigkeit festzustellen. Natürlich ist es Ziel der Krankenkassen oder des Dienstherren, dass die Erkrankten wieder voll leistungsfähig und arbeitsfähig sind, aber die Genesung ist doch auch das Ziel der Kranken.
Nach meiner Erfahrung sind die Termine beim Medizinischen Dienst und auch beim Amtsarzt darauf ausgerichtet, gemeinsam mit dem Patienten zu schauen, ob es noch andere Therapiemöglichkeiten gibt, ob eine Kur in Betracht kommt, ob eine schrittweise Wiedereingliederung erwogen werden kann. Soweit ich das bisher gehört habe, waren die Meisten überrascht, wieviel Verständnis ihnen entgegengebracht wurde.
Liebe Jemi, mein Rat ist, bereite dich ein bisschen auf den Termin vor, schreib dir vielleicht auf, was dir momentan hilft und was weniger, frag nach, ob es für dich noch andere (bessere) Therapien gibt. Sieh den Amtsarzt als Chance, dass sich noch ein Arzt, der dir helfen will, mit deinem Krankheitsbild beschäftigt. Nutze diesen Termin für dich! Und ja, nimm dir gern eine vertraute Person mit, dann hast du etwas Halt!
Vielleicht konnte ich dir ein wenig die Angst nehmen! Du kannst dich natürlich auch noch in der Tagesklinik beim Fachpersonal erkundigen, sie haben sicher ihre Erfahrungen mit dem konkret zuständigen Amtsarzt!
Ich wünsche dir einen ruhigen Abend! Ela