Liebe Elfriede,
ganz lieben Dank für deine persönlichen und bewegenden Erfahrungen. Der größte Wert dieses sehr positiven Forums ist es wohl, dass wir hier einen Ort haben, an dem wir unsere Gedanken vertrauensvoll niederschreiben und mit anderen teilen können. Und wir wissen, wir werden verstanden. :heart:
Du sprichst mir Mut zu, für den ich dir ebenso von Herzen danke. Und gleichzeitig lese ich aus deinen Zeilen heraus, dass auch du dich nach Unterstützung sehnst - so, wie wir das in bestimmten Phasen wie dem Rauchstopp sicherlich alle tun. :kaminfeuer:
Zu Allen Carrs Buch habe ich mir im Nachhinein überlegt, dass seine Aussage "Es ist kinderleicht, mit dem Rauchen aufzuhören" wohl eher eine Positivsuggestion bzw. positive Gehirnwäsche darstellt, als das tatsächliche Empfinden vieler Raucher wiederzugeben. Nur, wenn er es als Suggestion ankündigt, verliert die Aussage ja ihre Suggestionswirkung. Hätte ich das jetzt deshalb vielleicht nicht schreiben sollen? Hm! ;)
Im Ernst, ich glaube, die Grundidee hinter allem Geschriebenen, das uns beim Rauchstopp unterstützen soll, ist genau das, was wir in dieser Phase brauchen: Verständnis, Unterstützung und die Motivation zu POSITIVEN Gedanken. Wir müssen es nur noch zulassen...
Übrigens finde ich es schon toll, wenn auch nur ein paar wenige Kollegen dich bei deinem Vorhaben unterstützen möchten. Das zeigt doch, dass diesen Menschen deine Gesundheit - und damit du selbst - am Herzen liegt.
Wie geschrieben, habe ich gestern auf das "leichte" Pflaster gewechselt und werde 7 Tage später auf Null reduzieren. Ich sehe das genau so wie du, dass ein "innerer Kampf" oder zumindest ein tiefgreifendes Umlernen stattfinden muss. Sonst macht man sich vermutlich nur etwas vor. Auch ich hatte trotz "mittlerem" Pflaster in den ersten Tagen durchaus viele psychische Entzugserscheinungen, die es zu verarbeiten galt. So lange man sich im Kopf ein Hintertürchen offen lässt, und sei es auch nur unbewusst, wird das Nikotinmonster dieses Hintertürchen früher oder später finden und nutzen, um sich wieder in unser Leben zu schleichen. Lassen wir aber kein Hintertürchen offen und machen uns somit bewusst, dass es NIE wieder auch nur einen Zug an einer Zigarette o.ä. geben wird, tritt logischerweise ein Trennungsschmerz auf. Dieser Trennungsschmerz wurde hier auch schon mit dem Liebeskummer nach einer endgültigen Trennung verglichen. Das passt meiner Meinung nach sehr gut.
Um bei diesem Vergleich zu bleiben (ich liebe Vergleiche ;) ), wäre ein jahrelanges Tragen von Nikotinpflastern oder kauen von Nikotinkaugummis ein Verdrängen des Liebekummers durch eine oberflächliche Affäre. ;)
Hm, jetzt frage ich mich gleich danach, was wohl mein kurzfristiger, schrittweiser Entzug mit schwächer werdenden Nikotinpflastern in diesem Gleichnis bedeuten würde. Vermutlich würde das bedeuten, sich noch ein paar Mal "körperlich nahe" zu sein, obwohl man im Kopf schon begriffen hat, dass es vorbei ist. Jetzt kann jeder selbst entscheiden, ob das was für sie oder ihn wäre. :riesengrinser:
Du siehst schon, ich versuche das alles trotz der großen Ernsthaftigkeit auch mit ein wenig Humor zu sehen.
Die Idee mit der Bürstenmassage finde ich sehr gut. Das ist ein neues Morgenritual, und neue Rituale sind gut und wichtig. Und ich bin überzeugt, dass deine Erfahrung mit Nikotinkaugummis sicherlich ganz viel in dir bewegt hat und letztendlich zum Rauchstopp unterstützen wird. Ich sage immer: "Ein Lernen ohne Misserfolge gibt es nicht!" Wenn kleine Kinder beim Laufenlernen so schnell aufgeben würden, wie das einige Erwachsene bei bestimmten Aufgaben tun, hätten wir uns längst zu Kriechtieren zurück entwickelt.
Auch ich wünsche dir viel Erfolg, viel Unterstützung und viele positive neue Rituale.:quartfoil:
LG
Chris