Hi Dennis,
[quote="Dendiir"]
ich hatte schon mal meinen eigenen Thread angefangen aber der ist irgendwie einsam - darf ich mich hier anschließen? :oops:
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Ja genau, das ist mir auch beim Lesen aufgefallen, dacht ich mir auch, kann ja gar nicht sein, schauste mal hin. Von mir auch erstmal herzlich willkommen, ich freu mich daß Du hierher gefunden hast!
[quote="Dendiir"]
Kämpfe gerade wahnsinnig mit mir, eigentlich war Samstag schon mein Tag X aber der :evil: war einfach stärker als ich. Eigentlich dachte ich immer das ich ein sehr selbstbewusster Mensch bin aber gerade hege ich daran üble Zweifel. Hab mir heut mittag schon wieder eine Packung gekauft trotz guter Vorsätze, eine geraucht die überhaupt nicht geschmeckt hat und will es jetzt nochmal wissen. Eine Ziggo habe ich mir für 16:00 meinen Feierabend noch aufbewahrt. Die rauche ich mit meinem letzten verbleibenen Raucherkollegen (zwei haben bereits aufgehört - wenn ich höre wie "easy und locker" das bei denen war bekomme ich ne Hasskappe bin wohl zu doof :-?). Den Rest der Packung habe ich dem Kollegen geschenkt er darf mir keine mehr andrehen und mit mir rauchen gehen war meine letzte Raucherbastion die jetzt fällt und hoffe, dass ich diesen elenden Schweinehund endlich besiege.
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Mal ganz ruhig Dennis. Erstmal innehalten und tief durchatmen. Also erstmal, Du bist garantiert nicht zu doof, um das Rauchen aufzuhören. Dazu kann man nicht zu doof sein. Bloß die Sucht ist verflixt stark, da muß man doch erstmal seinen Weg finden, damit fertig zu werden! Das hat nichts mit doof zu tun.
Zweitens mal verläuft jeder Entzug anders. Jeder Aufhörer erlebt seinen eigenen Entzug, und manchmal erlebt ein und derselbe Aufhörer sogar auch unterschiedliche Entzüge. So war es auch bei mir: ich hatte vor über fünfzehn Jahren schon mal aufgehört, das war auch "easy und locker"! Das war kein Entzug, ich hab halt "einfach" nicht mehr geraucht. Vielleicht deshalb auch wieder angefangen, weil es war ja so "einfach" aufzuhören - aber frage nicht, wie hart mich die nächste Entwöhnung vor etwas über zwei Jahren getroffen hat. Mann hab ich gejammert. Kein Entzug gleicht dem anderen! Bitte miss Deine Erlebnisse und Erfahrungen mit der Entwöhnung nicht an anderen Entzügen. Wichtig ist allein, was Du erlebst, und damit müssen wir jetzt umgehen, ok?
Nun mach Dir bitte erstmal keine Gedanken, daß es nicht seit Samstag schon durchgängig funktionier hat mit der Rauchfreiheit. Weißt, manchem ist der Aufhörweg, die letzte Zigarette aus- und dann nie mehr eine anzumachen, einfach nicht vorgezeichnet. Viele werden auf lange Sicht rauchfrei, indem sie aufhören, stolpern, aber daraus lernen (und das tust Du ja auch, das hab ich bei Dir auch schon gelesen:
[quote="Dendiir"]
Merke: vor Allem in den ersten Tagen/Wochen wenn man noch nicht gefestigt ist und der Entzug die Sinne überlagert sollte man sich von solchen Situationen fernhalten, nicht den besten Freund der Ziggo dem Bierchen fröhnen und vor allem den Bekanntenkreis auch in die eigenen Pläne einweihen
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Siehst was ich meine?) Aber Du hörst immer noch auf: Nur weil Du jetzt mal gestolpert bist, bleibst Du jetzt nicht liegen, rauchst nicht weiter als hätte es das Vorhaben (zu dem ich Dir übrigens vollumfänglich gratuliere) nicht gegeben. Nein, Du stehst wieder auf, hörst weiter auf, machst weiter, um Deinen Plan, gesünder zu leben und Deinem Kind (hierzu übrigens meinen herzlichen Glückwunsch, das ist so aufregend!!!!) ein gutes Vorbild zu werden, umzusetzen. Man kann auf jedem Weg mal stolpern! Wenn man weitergeht und irgendwann ankommt, ist doch das egal! Dennis, auch mit diesem Weg, das Rauchen aufzuhören, bist Du nicht allein hier. Schaffen wirst Du es trotzdem.
Überlege Dir doch mal, in welchen Situationen Dir die Sucht gefährlich werden kann. Und dann gleich dazu, wie Du diese Situationen umbauen könntest, anders gestalten. Bier mit rauchenden Kollegen zum Beispiel: erstmal ausweichen, wie Du schon sagst. Kannst Du noch anderen eingefahrenen Rauchsituationen ausweichen? Und wenn nicht: wie gestaltest Du sie am besten anders? Hast Du nach dem Essen geraucht? Geh doch statt dessen Zähne putzen (Zahnpastageschmack dämpft Schmacht auch, oder Mundspülung). Im Auto? Halte hier die berühmten scharfen Bonbons vor (die blauen mit dem Eisbären drauf könnten doch auch ganz lecker sein...). Hast Du Pausen gemacht, um zu rauchen? Dann mach doch jetzt welche, um an die frische Luft zu gehen und eine Atemübung zu machen. Dies ist übrigens auch - um eine Frage zu beantworten - mein dringender Rat für Frustsituationen: Atme tief durch die Nase für etwa fünf Sekunden in den Bauch und halte die Luft anschließend fünf Sekunden lang an. Dann atme für ca. acht bis zehn Sekunden durch die leicht geöffneten Lippen aus. Mach das ein paarmal hintereinander. Diese Übung ist geeignet, einen aus jeder Situation wieder runterzubringen, beruhigt, normalisiert Herzschlag und Blutdruck und nimmt buchstäblich die "Luft" raus. Kannst Dir auch das kostenfreie Rauchfrei-Startset bestellen
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/
da ist ein Relaxball drin, den man bei Streß, Frust und Schmacht feste kneten kann.
Deine Strategie, in überschaubaren Zeiteinheiten zu rechnen, finde ich übrigens auch gut. Vielen hilft das! Wie wäre das: Wenn Dich so eine Schmachtwelle packt, sagst Du "Nein, ich will jetzt nicht rauchen!". Du sitzt nur diese Welle aus - weiter denkst Du gar nicht. Diese eine Welle jetzt - das dürfte doch zu schaffen sein oder? Ist doch übersichtlich, meinst Du nicht?
Jetzt doch oder nicht? Aber klar!!!! Du machst das jetzt und wir sind dabei. Einverstanden?
Viele Grüße sendet Dir
Lydia