Hey du, Ulrike,
ich wag mich jetzt mal aus dem Fenster: auf lange Sicht hin werden deine Geduld stärkerund deine Nerven belastbarer. Wenn du rauchfrei bleibst. Also was ich ganz sicher von mir sagen kann: mit Zigaretten habe ich Ungeduld überspielt, rauchfrei nach langer Zeit bin ich - alleine schon mit den Atemübungen - geduldiger.
Vor dem Rauchausstieg habe ich mein Nervensystem mit dem Nervengift Nikotin kurzfristig hoch geputscht, was ja aber nur kurz geholfen hat und bald wieder zu Konsumdruck führte. Diese kurzfristigen Kicks gingen zu Lasten der langfristigen Belastbarkeit. Nicht nur bei körperlicher Bewegung sondern auch bei der geistigen
Konzentrationsfähigkeit. Also ich sehe mich rauchfrei als deutlich belastbarer, zieht man das zunehmende Alter ab.
Und da du gerne wissen willst, wie diese super tolle Rauchfreiheit genauer aussieht: Ich rieche gut, was in meiner Umwelt an Gerüchen ist und ich selbst stinke nicht mehr. Meiner Katze füge ich keinen Giftschaden mehr zu und im Winter bleibt die Küche warm trotz der gesunkenen Heizkosten, einfach weil das Dauerlüften fehlt. Mein Zahnfleisch blutet nicht mehr, ist also gesünder geworden. Meine Hautfarbe ist gesünder und die Falten nur noch altersgerecht ausgeprägt.
Ich habe soviel mehr Geld (ungefähr 180,- €) für lauter schöne Sachen: Für Bücher, CD´s, Blumen, Deko....also mein Geldbeutel ist langfristig sehr entlastet. Mein Blutdruck ist niedriger und mein schlimmer Husten ist weg. Ganz und gar. Das ist ein Teil meiner Liste. Spricht dich was davon an?
Wie schaut deine Liste aus? du hast mal geschrieben, die Freiheit ist deine Hauptmotivation. Das ist toll! Nur mir persönlich reicht Freiheit von nicht aus, ich brauche auf ein Wozu: Freiheit wozu. Was ist mir möglich, wenn ich rauchfrei lebe? Außer dass ich wahrscheinlich rauchfrei länger lebe?
Würde mich sehr freuen, wenn du für dich eine ausführliche Motivationsliste zusammenstellst. Und sie evtl. immer bei dir trägst.
Noch mal zu deiner Belastbarkeit: der Umstellungsprozess jetzt, in dem du steckst, der ist anstrengend. Weil du auf deinem Weg durch den Tag viel besser aufpassen musst auf dich, da du eine lange eingespielte Gewohnheit gegen neue Gewohnheiten eintauscht. Aber wenn diese Umstellung geschafft ist, haben Hirn und Body von dir viel mehr Sauerstoff zur Verfügung und du musst nicht mehr andauern an deinen Suchtstoff denken ( wo habe ich den? Wie lange reicht er noch).
Ganz großartig finde ich, dass du den Suchtdruck heute ausgehalten hast. Weil du voraus gedacht hast und dir klar gemacht hast, dass du den Rattenschwanz der einen einzigen Zigarette nicht mehr möchtest.
Bravo, Blumen für dich!:sweatpea:
Einen gesunden tiefen Schlaf wünsche ich dir
Andrea
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