Liebe Karin,
nun hab ich es auch endlich in Dein Wohnzimmer geschafft. Will mich mal ganz herzlich für Deine Nachricht bei mir bedanken. Mittlerweile fällt es mir auch selbst auf, dass ich viele Dinge positiver sehe und insgesamt fröhlicher durch den Tag gehe. Die Sucht hat mir in den Endzügen meiner "aktiven Abhängigkeit" 8) recht stark zugesetzt. Ich wollte es nicht mehr, aber irgendwie hat dieses "Nicht-Mehr-Wollen" nicht ausgereicht um dauerhaft standhaft zu bleiben. Irgendwie war ich immer noch der Meinung es würde mir etwas fehlen. Und wenn man etwas vermisst, bzw. auf etwas verzichten "muss", dann ist es sehr sehr schwer. Jetzt ist es anders. Ich will esnicht mehr und verzichte gerade auch auf nichts. Ich fühle mich wohl in meiner Haut und habe absolut keine Lust mehr mir dieses Zeug in die Lungen zu saugen. Ich "sehe" Raucher nicht nicht mehr als Genussmenschen, die sich gerade mal eine Auszeit gönnen, sondern als Abhängige. Der Raucher an der Bushaltestelle, der noch schnell eine Durchzieht, in der Hoffnung, dass die Zeit bis zum Bus noch für eine Kippe reichet. Wie oft musste man sie halb angeraucht wegwerfen. Wie of t saß man im Zug oder Flieger und hätte so gerne, aber es sollte noch Stunden dauern. Die Liste ist beliebig erweiterbar. Trotzdem kommen hier und da Situationen vor, wo ich wie ein XY-Männchen in die Luft gehe. Diese Situationen werden zwar seltener, verschwunden sind sie aber (noch) nicht. Aber Baum und ich sind ja auch "erst" an Tag 45. Oder besser "schon"? 8)
LG Samsy