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[b]Man kann nichts ändern, das man nicht annimmt.[/b]
(C.G.Jung)
Dieser Satz lässt sich nicht beweisen. Wohl aber lässt sich erfahren, dass er wahr ist.
Annehmen und ändern: Diese Verbindung ist durchaus nicht selbstverständlich. Der Anspruch auf Veränderung erscheint zumeist als Forderung, der kein Angebot vorausgeht: Erst wenn du so geworden bist, wie ich dich haben will, bist du annehmbar für mich. Auf der anderen Seite gibt es einen Anspruch, die Dinge und die Menschen so zu akzeptieren, wie sie angetroffen werden: Alles kann bleiben, wie es ist. Darin liegt der Verzicht auf jeden Entwurf. Wenn der erste Anspruch ein liebloser ist, so ist er zweite ein hoffnungsloser. Wo Veränderung zur Bedingung der Annahme gemacht wird, da kommt Liebe nicht vor; wo die Annahme so bedingungslos ist, dass sie vom anderen nichts erwartet, da gibt es keine Hoffnung für ihn.
Annehmen und ändern: In dieser Verbindung bleiben Liebe und Hoffnung, Bejahung und Erwartung zusammen. Ich liebe dich, weil du es bist; du musst nichts werden, damit ich dich leiden kann. Du wirst sehen, dass du nicht immer derselbe bleiben wirst, solange ich dich liebe. Lass dich überraschen von deinen eigenen Möglichkeiten, die du noch nicht entdeckt hast.
Ich bin zweimal vorhanden: als der, der ich sein möchte, und als der, der ich bin. Ich stimme nicht mit mir selbst überein. Dieser Widerspruch wiederholt sich noch einmal in den Beziehungen anderer Menschen zu mir: Sie hätten mich lieber anders, als sie mich antreffen. Dabei erlebe ich immer wieder Ähnliches: Unter Druck kann ich mich nicht ändern. Weder meinen eigenen Forderungen an mich noch denen der anderen kann ich nachkommen, wenn solche Forderungen nicht mit einer Vorgabe von Annahme verbunden sind. Immer, wenn ich mein Verhalten oder gar mein Bewusstsein ändern soll, um akzeptabel zu erscheinen, bleibt der Gedanke an Veränderung in meiner Angst stecken und erstickt in mir.
Umgekehrt: Wenn ich eine Zeitlang nicht zu hören bekommen habe, ich sei oft zu ungeduldig, sagt mir unvermutet jemand, er sei erstaunt, mich so geduldig zu erleben. Wenn einer aufhören kann, mir ständig mitzuteilen, was er an mir auszusetzen habe, und mich Zutrauen gewinnen lässt, dann werde ich allmählich frei, seinem Entwurf von mir näher zu kommen. Ich kann mich ändern, wenn ich keine Angst haben muss, aus seiner Liebe herauszufallen. Man kann nichts ändern, das man nicht annimmt. Was aber angenommen ist, das kann auch anders werden.
Wieder mal zitiert aus dem Buch, das mir der Arbeitgeber meiner ersten Arbeitsstelle in meinem Beruf als Erzieherin zum Abschied mit auf den Lebensweg gegeben hat und das mich seither begleitet.
Und zum Urheberschutz: in dem Geiste, in dem dieses Buch verfasst worden ist, bin ich sicher, der Autor hätte nichts dagegen. :riesengrinser:
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