Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen, da ich selbst auch an Angst- und Panikattacken leide (Agoraphobie) und mich die innere Unruhe mal mehr und mal weniger schon seit langem begleitet. In der Vergangenheit habe ich diese Unruhe mit Zigaretten bekämpfen wollen. In dieser Phase habe ich endlos viele geraucht, aber ... es half nicht!!! Ich kann mich nicht erinnern, dass mich die Zigarette wirklich ruhiger machte. Ich dachte lediglich, dass sie hilft. In der Phase meiner Entwöhnung hatte ich sehr oft mit der Unruhe zu tun und ich habe das dann immer als Entszugssymptom gedeutet. Es gab Tage da habe ich gezweifelt, ob ich, gerade ich mit meiner Erkrankung es schaffen kann. Bis ich tatsächlich dahinter gekommen bin, dass die Zigarette nicht helfen wird, dass sie mir nie geholfen hat. Die Unruhe hatte ich schon immer und dass das vom Entzug kommt, das konnte ich mir dann auch nicht mehr vorstellen.
Ich für mich glaube sogar, dass es für mich, die die innere Unruhe kennt, die Ängest kennt, die durch eine Therapie weiß, wie man sein Hirn umtrainiert, dass es für mich deswegen sogar etwas leichter ist, als für Menschen, die mit diesen Gefühlen noch nie etwas zu tun hatten.
Wenn ich mal zweifle, dann fragt mein Mann mich immer, was ich mir von der Zigarette, die ich mir in diesem Moment wünsche, verspreche? Meine Antwort darauf ist dann immer: NICHTS! Sie kann mir nichts geben.
Glaube mir, mit dem Rauchen aufzuhören ist ist schaffbar, es geht. Das Gehirn lernt so schnell und ich für mich kann sagen, dass es keine Situation gibt, die ich meiden muss. Das habe ich von Anfang an nicht eingesehen. Ich wollte mich nicht auch noch mehr einschränken und habe mich jeder Situation ausgesetzt. Ich habe abends meinen Wein getrunken, war auf Partys und habe mich zu den rauchenden Nachbarn vor die Tür gestellt. Ob das für jeden der richtige Weg ist, das weiß ich nicht, aber für mich war das so in Ordnung und heute verspüre ich in diesen Situationen kein Verlangen.
An deiner Stelle würde ich mir, auch wenn es hier umstritten ist, leichte Nikotinersatzprodukte besorgen. Du hast ja nicht viel geraucht und eher punktuell am Abend, da würden dir Kaugummis bestimmt helfen. Wenn du dich dann umtrainiert hast, dann lässt du diese auch langsam weg. Man muss es sich ja nicht schwerer machen als es sein muss. In den ersten Nächten habe ich Badrian für die Nacht genommen. Mir haben sie super geholfen. Heute brauche ich sie nicht mehr. Allerdings werde ich heute noch nachts wach und manchmal ist meine Nacht um 4.00 h beendet, das kannte ich als Raucherin nicht. Aber damit kann ich leben, besser als mit den Stinkern!!!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und lass dir eines sagen:
Es ist schaffbar!!!!
LG,
Delia