09.07.2016
21:36 Uhr
Liebe Denise,
es ist nicht so ganz ungewöhnlich, daß Aufhörer nach den ersten fünf, sieben Tagen so richtig die Entwöhnung spüren, wie es sich bei Dir so durchlesen läßt. Das letzte Gift wird aus dem Körper ausgeschleust, die Sucht merkt, daß nichts mehr nachkommt, und fängt merklich an, motzend nach Nachschub zu verlangen. Und ich gebe Norbert uneingeschränkt recht, man ist in der ersten Zeit ständig mit seiner Sucht bzw. deren Unterlassung beschäftigt, es ist geradezu ein Fulltimejob, nicht zu rauchen - und ja, das ist anstrengend, weil die Welt ja nicht stehenbleibt. Aber dies ist ein Schritt auf dem Weg in Deine Freiheit, das läßt nach. Und Du machst das ja richtig gut.
Der Sofatag morgen ist daher eine gute Idee. Die Müdigkeit, die Du beschreibst, ist auch kein Unbekannter im Entzug (hatte ich es Dir auch schon geschrieben? Ich war die erste Zeit ständig so müde, so viel wie ich hätte schlafen können, hat der Tag Stunden nicht!) Gestehe Dir das einfach zu, und gönne Dir mehr Pausen und Ruhe, soweit möglich. Es ist auch nicht für immer, versprochen, Deine Energie kehrt mit fortschreitender Entwöhnung zurück! Aber bis dahin gönne Dir die Ruhe in der Gewißheit, daß es für einen guten Zweck ist. Trinke auch weiterhin viel, da es den Kreislauf stabilisiert, versuche, Dir genug Bewegung und frische Luft zu beschaffen - und Südfrüchte, Orangen, Mandarinen, sowas, sind wahre Energiekicks. Vielleicht helfen Dir diese Tricks ein wenig.
Warst Du denn erfolgreich auf dem Flohmarkt? Und wie ist es mit den Rauchern gegangen? Ich freu mich wieder von Dir zu lesen, wenn Du wieder etwas Energie getankt hast. Bis dahin einen schönen Abend und gute Ruh von
Lydia