Hallo an alle,
ich war vor ein paar Jahren hier schon mal im Forum, als ich meinen ersten Ausstiegsversuch hatte. Leider hat es damals nicht geklappt, aber nun bin ich wieder hier und hab mir einen neuen Stichtag gesetzt:
18.3.2017
Schon mal ein paar Infos über mich und mein Laster:
Ich bin 35 und lebe alleine mit meinen 2 Stubentigern. In der Wohnung habe ich seit dem Einzug aber nie geraucht. Gerade auch wegen meinen Schnurrern. Es reicht schon, dass die meinen Gestank ertragen müssen wenn ich vom Balkon rein komme. Mitrauchen sollten die beiden nie.
"Nico" begleitet mich eigentlich schon seit der Eizelle. Meine Mutter hat während der Schwangerschaft geraucht und anschließend hab ich solange in verqualmten Wohnungen gelebt, bis ich mit 16 selbst auch zur Kippe gegriffen habe. Aber eigentlich bin ich der Sache schon längst überdrüssig und ärgere mich häufig, dass ich immer noch zu den Suchties zähle.
Mein erster Ausstieg:
Vor ein paar Jahren habe ich schon mal einen Ausstieg versucht. Ich hatte mir 2 Wochen Urlaub genommen und wollte danach rauchfrei ins Büro kommen. Leider hat das dann alles nicht ganz so funktioniert. Ich war die 2 Wochen zwar clean, aber nach knapp einer Woche hab ich angefangen mit heftigen Schlafstörungen zu kämpfen, so dass ich nach 2 Wochen kaum noch wusste wo oben und unten ist. An arbeiten war da also nicht zu denken. Ich bin dann zum Arzt gegangen, aber selbst die Mittelchen haben mich nicht wirklich schlafen lassen. War dann zwar krankgeschrieben und hätte weiter machen können, aber ich hatte damals ein echt schlechtes Gewissen, da meine Firma nur aus mir und meinem Chef bestand und ich absolut keine Ahnung hatte, wie lange ich ihn da noch alleine sitzen lassen müsste, bis ich ohne Nico wieder arbeitstauglich werde. Nach 20 Tagen rauchfrei aber keine Besserung in Sicht habe ich dann kapituliert und wieder angefangen :bang: . In der Woche darauf war ich dann auch wieder im Büro.
Warum mich das so heftig erwischt hat mit den Nebenwirkungen beim Ausstieg kann ich bis heute nur vermuten. Aber mein Bruder hat auch schon mehrfach versucht aufzuhören und hatte auch mit heftigen Entzugserscheinungen zu kämpfen, so dass er nach wenigen Tagen wieder angefangen hat. Liegt also wohl in der Familie :cry:
Seither:
In den letzten Jahren habe ich dann darauf hingearbeitet, dass ich einen neuen Ausstieg mit besseren Aussichten in Angriff nehmen kann. Hatte jetzt ja die eine oder andere Erfahrung aus Runde 1.
Ich hab mir über die letzten Jahre Urlaub angespart, um mir diesesmal mehr Zeit nehmen zu können. Hab das dann mit meinem Chef auch abgestimmt, dass ich diesesmal kein schlechtes Gewissen haben muss (und unsere Firma ist seitdem auch gewachsen, also muss er nicht mehr alles alleine machen, wenn ich nicht da bin). Jetzt hab ich ab dem 18.3. für bis zu 10 Wochen Urlaub. Das sollte ja wohl reichen, auch wenn es mich wieder so heftig erwischen sollte wie beim letzten Mal.
Des Weitern habe ich über die letzten Jahre die Nikotinmenge gesenkt. Früher habe ich die starken Zigaretten geraucht, hab mich dann aber immer wieder und wieder auf schwächere umgestellt. Jetzt bin ich seit rund einem 3/4 Jahr auf den ganz leichten (R1 blau). Vielleicht fällt es mir dann etwas leichter den letzten Schritt zu machen.
Das Qualmen im Auto hab ich nach dem Ausstiegsversuch erst garnicht wieder angefangen. Das Auto ist also schon seit Jahren qualmfreie Zone.
Was zwar nicht geplant war, aber die Sache vielleicht ein klein Wenig leichter machen könnte ist, dass mein mitlerweile Ex-Freund nicht mehr da ist. Während meines ersten Aussiegtsversuchs hat er weiter geraucht und somit hatte ich den Geruch Tag ein und Tag aus immer noch in der Nase.
Diesesmal solls klappen:
Da ich mich ja schon lange mit den Gedanken wegen meines Ausstiegs beschäftige, hab ich mir natürlich schon ein paar Strategien für meinen Weg in die Freiheit zurecht gelegt. So werde ich z.B. die nächsten Tage noch ein paar Vorräte einkaufen, da ich bei meinem ersten Ausstiegsversuch nach rund einer Woche nicht mehr fahrtauglich war. Und diesesmal habe ich halt niemanden, den ich mal kurz einkaufen schicken könnte.
Familie, Freunde und Kollegen habe ich diesemal auch eingeweiht. Beim letzten Versuch wusste es zuerst nur mein damaliger Freund. Erhöht auf der einen Seite den Druck es zu schaffen (aber ich glaube da setze ich mich selbst auch schon recht gut unter Druck), und auf der anderen Seite kann ich von vielen Seiten mit Hilfe rechnen, wenn ich sie brauchen sollte. Jedoch rauchen viele in meinem Bekanntenkreis und in der Familie.
Wenn ich jetzt an den 18.3. denke tu ich es irgendwie mit gemsichten Gefühlen. Einerseits ist mir etwas mulmig, aber das geht wohl fast jedem so, und auf der anderen Seite kann ich es kaum noch erwarten endlich in den Ring zu steigen. Und diese Runde möchte ich mit einem KO-Sieg gegen Nico beenden... jeden Tag aufs neue.
So, ich hoffe ich hab mit meiner ersten Nachricht hier nicht gleich alle erschlagen und vergrault, aber irgendwie tut es gut, diese ganzen Sachen mal niederzuschreiben.
Wünsche allen, die den heutigen Tag wieder erfolgreich gegen Nico gewonnen haben, allen, denen der Kampf noch bevorsteht und auch allen, die heute vielleicht gegen Nico verloren haben (man kann eine Schlacht verlieren, wichtig ist, man gewinnt den Krieg!) eine gute Nacht.
Gruß,
Fuin