Hallo Christine,
ich hoffe Du hast die vergangene Nacht und auch Tag 3 geschafft? Wie geht es Dir denn heute?
Nein nicht "erst zweiter Tag" Christine. Viele Aufhörer erleben die ersten Tage als besonders schwer, weil der ganze Tagesablauf zusammenbricht, weil die Rituale, die den Tag oder auch den Abend strukturiert haben, wegfallen. Das tut gerade in den ersten Tagen besonders weh (von der Nikotinentgiftung der ersten Tage rede ich da noch gar nicht). Deshalb ist jeder Tag ein Gewinn, ein Erfolg! Jeder einzelne. Und auch fällt es schwerer, von Tag 2 nach Tag 3 zu kommen als von Tag 650 nach 651. Insofern leistest Du schon richtig was!
Was macht man mit der nächtlichen Schmacht... schlafen ist in der Tat gut, denn erstens finden ja in der ersten Zeit einschneidende körperliche Umwälzungen statt, die den Körper schon mal etwas Kraft auch kosten können, die er im Schlaf dann wieder tanken kann, und zweitens weil man im Schlaf nicht schmachtet. Ferner geht damit Zeit rum. Ansonsten würde ich Dir auch empfehlen, Dir ein neues Guten-Abend-Ritual zu ersinnen. (Ich mußte das auch tun, denn auch meine "wichtigste" Zigarette war die nach verrichtetem Tagwerk... Ich fühlte mich immer als käme ich ohne diese aus dem Tag nicht raus oder in den Abend nicht rein - ich fragte mich wie der Abend "funktionieren" solle ohne diese Zigarette!) Wie wäre denn ein leckerer Fruchtsaftcocktail oder ein Smoothie zur Zeitung auf dem Balkon. Oder kaufe Dir ein paar duftende Tees und mach Dir jeden Abend einen anderen, genieße den Duft, das Aroma ganz bewußt und mach Dir bewußt, daß dieses mit jedem Tag der Rauchfreiheit ein wenig intensiver wird. Was macht Dir sonst noch Freude, was Du in ein neues Ritual mit einbinden könntest?
Schreib in jedem Fall hier, denn selbst wenn keiner mehr da ist, so hilft es mitunter schon, sich seine Befindlichkeiten von der Seele zu schreiben. Und mach Dir dabei bewußt, daß die Schmachter meist nach wenigen Minuten schon wieder abklingen - die Zeit kann man gut mit Schreiben überbrücken.
Christine, ich weiß es ist der dritte Tag und die endgültige Freiheit scheint noch ein wenig entfernt. Aber auch die Erfolgsgeschichten hier haben mit den ersten paar Tagen begonnen. Und ja, die sind hart, aber es wird besser. Auch bevor die Entwöhnung abgeschlossen ist, wirst Du schon mal ruhigere Phasen zum Durchschnaufen erleben, die Dir einen kleinen Vorgeschmackt auf diese Freiheit geben. Und was so viele geschafft haben, kannst auch Du schaffen. Es wird besser, und es lohnt sich. Geh den Weg weiter, und wenn Du Zeit und Lust hast, laß doch mal von Dir hören. Bis dahin viele Grüße von
Lydia