Hey hallo Pauli!
Nun sind die 90 schon überschritten, nur noch ein Katzensprung bis in die Keksdose. Ich möchte mich auch gern erkundigen, wie es Dir denn nun ohne die Pflaster ergeht?
Ich finde es nicht so ungewöhnlich, daß man nach erfolgtem Ausstieg Raucher bzw. die Anwesenheit von Rauch nicht nur stärker registriert als vorher - da waren wir ja in unserer eigenen Rauchwolke gefangen - , sondern auch als unangenehm empfindet: per se riecht es ja auch nicht gut. Nachdem es alle Nichtraucher, Nichtmehrraucher und Kinder aus rauchfreien Umgebungen übereinstimmend sagen, muß es wohl stimmen, meinst Du nicht auch? Bei uns kommt vielleicht noch die irgendwo nunmehr in uns verwurzelte Abscheu hinzu, daß wir jahrelang selber solche Gerüche verursacht und ausgedünstet haben. Und ja, es ist eigentlich ganz gut, daß wir es so erleben. Diese Ablehnung (ich will mir eigentlich gar nicht mehr vorstellen, daß ich selber mal solche Gerüche ausgedünstet habe *igitt*) könnte unserer dauerhaften Rauchfreiheit in die Hand spielen.
Jawohl, Du hast recht, die Möglichkeit, rückfällig zu werden, wird weiterhin mitschwingen. Denn unser Suchtgedächtnis bleibt irgendwo in uns, das haben wir uns mit unseren Raucherkarrieren nun mal leider eingekauft. Da dürfen wir auch niemals zu sicher werden. Von wegen, eine geht schon mal, oder ein Zug. Das geht eben nicht mehr, denn dieses Suchtgedächtnis, das wir so gut schlafen geschickt haben, würde mit diesem einen Zug wieder geweckt und uns dann, über kurz oder lang, eher kurz, wieder in eine Suchtroutine und -spirale führen. Also einfach die eine bleiben lassen. Das ist nach erfolgter Entwöhnung keine Schwierigkeit mehr, es ist kein Kampf! Nur eine Frage der Aufmerksamkeit. Lasse Dich nur einfach nicht mehr aufs Glatteis führen, reinlegen von dem Gedanken, eine ginge mal. Ich bin drauf reingefallen nach elf Jahren ohne, ich hätte ohne Not nicht rauchen können, aber ich dachte ja ich hätte das im Griff. Hatte ich nicht. Also bitte denke an mich und meine Unvorsichtigkeit, wenn Dich mal der Gedanke heimsucht, eine geht schon mal. Den Mist hab ich schon für Dich gemacht, brauchst Du nicht selber machen.
Komm, überschreiten wir Deine 100 (ich komm bestimmt Kekse essen!) und auf die nächsten 100!!! Darauf freut sich mit Dir
Lydia