Moin.
Mit Sturheit, einem langen Spaziergang und etwas Schokolade und Chips habe ich mich gestern abend über die Etappen-Ziellinie (= 48 Std.) gerettet :-)
Mein Schlaf war besser als in der vorherigen Nacht, ich war allerdings auch sehr müde. Für Sport hat es gestern nicht mehr gereicht.
Heute morgen kommt es mit bisher so vor, als hätte sich schon ein ganz klein bisschen Normalität in meinem rauchfreien Alltag eingestellt. Heute morgen wusste ich z.B. direkt beim Aufwachen, dass ich Neu-Nichtraucher bin; zum Vergleich: Gestern fiel mir das erst wieder ein, als ich morgens keine Zigaretten an den üblichen Stellen in der Wohnung finden konnte.
Seit gestern arbeite ich daran, mir wieder das frühstücken anzugewöhnen. Ich frühstücke seit 20 Jahren -wenn überhaupt- nur am Wochenende oder im Urlaub. Momentan funktioniert das noch über ein Brötchen oder "Backteilchen" vom Bäcker, dass ich dann am Arbeitsplatz verdrücke, perspektivisch möchte ich aber das frühstücken zu Hause in der Küche etablieren.
Zur Frage der Belohnungen: Ist für mich gar nicht so einfach. Ich habe nicht vor, mir was zu kaufen, was ich mir vorher als Raucher nicht auch gekauft hätte. Ich werde mir auch nicht plötzlich einen Kino-Film ansehen, weil ich nicht mehr rauche. Wenn es ein Film gibt, den ich gerne sehen möchte, wäre ich auch als Raucher hingegangen.
Dennoch habe ich zumindest gedanklich als "Meilenstein" die Kosten für meine St. Pauli - Dauerkarte für die nächste Saison in meiner Handy-App. hinterlegt. Es dauert allerdings noch 1 Monat und 24 Tage, bis das erreicht ist.
Ich glaube, insgesamt gesehen komme ich momentan ganz gut ohne Belohungen aus.
Ich denke stattdessen an den wiedergekehrten Geschmackssinn, freue mich darauf, dass meine Gesichtshaut bald wieder etwas besser aussieht, die Lunge bald wieder mehr Sauerstoff ins Blut umsetzt, usw.
Eine Entzugserscheinung / Nebenwirkung habe ich aber noch, weiss nicht ob andere das auch kennen:
Als starker Raucher war es beim Atmen manchmal so, dass ein gefühlter Widerstand in der Lunge überwunden werden musste, um die Luft reinzupumpem und Sauerstoff aufzunehmen. Dieses Gefühl schwindet zunehmend, was ja eigentlich positiv sein sollte; mich irritiert es aber sehr. Es fühlt sich ungefähr so an, als würde man im Auto auf der Autobahn fahren und richtig aufs Gaspedal treten, aber es ist kein Gang eingelegt, so dass keine Kraftübertragung auf die Reifen geschieht, sondern nur der Motor aufheult. Ich hoffe, dass das nur eine Kopfsache ist, und ich mich einfach an das neue Gefühl gewöhnen werde. Zur Zeit atme ich machmal "aktiv steuernd" und habe hin und wieder das Gefühl, dadurch zu viel Sauerstoff aufzunehmen.
Ich hoffe, es fühlt sich niemand verpflichtet, mein selbsttherapierendes Gesabbel hier zu lesen ;-)))
Viele Grüsse aus Hamburg, Joe