11.04.2018 16:45

Erstversuch.

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15.04.2016
08:45 Uhr
Moin. Gestern ging Tag 3 zu Ende, nachdem er eine besondere Herausforderung für mich bereithielt: Zum Fußball gucken (Liverpool-Dortmund) war ich im Freundeskreis in der Stammkneipe. Leider eine Raucherkneipe. Ich hatte mir erstmals einen Jonglierball eingesteckt, damit meine Hände beschäftigt sind; das war eine gute Idee - bei den ganzen Tabakbeuteln, die da so auf den Tischen rumlagen. Einerseits haben mich alle Anwesenden zu meiner Entscheidung beglückwünscht, andererseits haben sie auch fast alle wie eh und je geraucht. Ich werde mir mittelfristig die Frage stellen müssen, ob ich weiter in diese Kneipe gehen kann. Es ist verrückt, sich bei und nach dem Aufhören so massivem Passivrauchen auszusetzen. Andererseits ist es eben mein Freundeskreis, der sich regelmäßig hier trifft. Ca. die Hälfte meiner Freunde sind Nichtraucher, einige davon Ex-Raucher. Ich werde evtl. im Sommer mal behutsam das Thema Kneipenwechsel für unsere Gruppe ansprechen. Das Fußballspiel war eines der besten Spiele, die ich in dieser Saison gesehen habe… Immerhin! :-) Heute am 4. Tag habe ich das Gefühl, mit dem körperlichen Entzug schon durch zu sein. Aber am Nachmittag kommt garantiert wieder der Knick in der Formkurve. War die letzten 2 Tage ebenfalls so. Wie auch immer, ich fühle mich gut vorbereitet! Tschakka.
14.04.2016
13:07 Uhr
Nein, Joe, verpflichtet fühle ich mich keineswegs, deiner Selbstreflexion lesend zu folgen. Ich tue es durchaus freiwillig:wink:, mit viel Freude und lerne ja auch von jedem Teammitglied hier was Neues, also auch von dir. Die Freude, von der ich sprach, bezieht sich auf deinen verbesserten Schlaf und auf deine intrinsische Motivation. Du brauchst keine Belohnungen, weil dir das Vorwärtskommen selbst und die Verbesserungen für deine Gesundheit Belohnung genug sind. Daher Glückwunsch zur ersten geschafften 48 h Etappe und weiterhin viel Staunen über deine wiedergewonnene Atmung. Dein irritiert sein wegen des leichteren Atmens kann ich leider nicht so ganz nachvollziehen, bei mir hat es Monate gedauert, bis der Husten weniger geworden ist und ich habe einfach nur darüber gefreut. Vielleicht hilft dir wirklich Sport, bei dem du mehr Sauerstoff verbrauchst und Zeit zur Umgewöhnung? :fussball: Gute Umgewöhnungstreffer für deinen dritten Tag wünscht dir Andrea
14.04.2016
09:41 Uhr
Moin. Mit Sturheit, einem langen Spaziergang und etwas Schokolade und Chips habe ich mich gestern abend über die Etappen-Ziellinie (= 48 Std.) gerettet :-) Mein Schlaf war besser als in der vorherigen Nacht, ich war allerdings auch sehr müde. Für Sport hat es gestern nicht mehr gereicht. Heute morgen kommt es mit bisher so vor, als hätte sich schon ein ganz klein bisschen Normalität in meinem rauchfreien Alltag eingestellt. Heute morgen wusste ich z.B. direkt beim Aufwachen, dass ich Neu-Nichtraucher bin; zum Vergleich: Gestern fiel mir das erst wieder ein, als ich morgens keine Zigaretten an den üblichen Stellen in der Wohnung finden konnte. Seit gestern arbeite ich daran, mir wieder das frühstücken anzugewöhnen. Ich frühstücke seit 20 Jahren -wenn überhaupt- nur am Wochenende oder im Urlaub. Momentan funktioniert das noch über ein Brötchen oder "Backteilchen" vom Bäcker, dass ich dann am Arbeitsplatz verdrücke, perspektivisch möchte ich aber das frühstücken zu Hause in der Küche etablieren. Zur Frage der Belohnungen: Ist für mich gar nicht so einfach. Ich habe nicht vor, mir was zu kaufen, was ich mir vorher als Raucher nicht auch gekauft hätte. Ich werde mir auch nicht plötzlich einen Kino-Film ansehen, weil ich nicht mehr rauche. Wenn es ein Film gibt, den ich gerne sehen möchte, wäre ich auch als Raucher hingegangen. Dennoch habe ich zumindest gedanklich als "Meilenstein" die Kosten für meine St. Pauli - Dauerkarte für die nächste Saison in meiner Handy-App. hinterlegt. Es dauert allerdings noch 1 Monat und 24 Tage, bis das erreicht ist. Ich glaube, insgesamt gesehen komme ich momentan ganz gut ohne Belohungen aus. Ich denke stattdessen an den wiedergekehrten Geschmackssinn, freue mich darauf, dass meine Gesichtshaut bald wieder etwas besser aussieht, die Lunge bald wieder mehr Sauerstoff ins Blut umsetzt, usw. Eine Entzugserscheinung / Nebenwirkung habe ich aber noch, weiss nicht ob andere das auch kennen: Als starker Raucher war es beim Atmen manchmal so, dass ein gefühlter Widerstand in der Lunge überwunden werden musste, um die Luft reinzupumpem und Sauerstoff aufzunehmen. Dieses Gefühl schwindet zunehmend, was ja eigentlich positiv sein sollte; mich irritiert es aber sehr. Es fühlt sich ungefähr so an, als würde man im Auto auf der Autobahn fahren und richtig aufs Gaspedal treten, aber es ist kein Gang eingelegt, so dass keine Kraftübertragung auf die Reifen geschieht, sondern nur der Motor aufheult. Ich hoffe, dass das nur eine Kopfsache ist, und ich mich einfach an das neue Gefühl gewöhnen werde. Zur Zeit atme ich machmal "aktiv steuernd" und habe hin und wieder das Gefühl, dadurch zu viel Sauerstoff aufzunehmen. Ich hoffe, es fühlt sich niemand verpflichtet, mein selbsttherapierendes Gesabbel hier zu lesen ;-))) Viele Grüsse aus Hamburg, Joe
13.04.2016
21:45 Uhr
Hey Joe, bin genauso alt und habe genau das gleiche Quantum an Zigaretten geraucht, nur bei den Rauchjahren komme ich auf nicht ganz so viele. Und bin auch ein leidenschaftlicher Fußballfan. Insofern kenne ich das mit den Situationen und Orten, die das Suchtgedächtnis nur zu gut kennt... Bin gerade an meinem 10. Tag, die ganze Gefühlspalette, die Du beschreibst, hatte ich in ganz ähnlichen Formen auch. Witzigerweise war bei mir der erste Tag eher so gereizt und leicht aufbrausend/aggressiv, während der zweite Tag eher aufgedreht/euphorisch war. Aber so ist das bei Süchtigen: es gibt zwar gewisse Merkmale, die immer wieder vorkommen, aber im Detail sieht jeder Weg aus dem aktiven Suchtverhalten dann wohl doch individuell anders aus. Naja - wünsche Dir (und allen anderen natürlich auch) jedenfalls weiterhin Deine gute Entschlossenheit und Mentalität! One day at a time - und dann klappt das schon...
13.04.2016
21:09 Uhr
Hi , du bist tapfer , weiter so , es wird von Tag zu Tag leichter . Ich bin bei Tag 5 . Liebe Grüße
13.04.2016
17:26 Uhr
Du machst alles richtig, Joe! Der Kandidat hat 100 Punkte. Mir bleibt nur, dir guten Schlaf zu wünschen. Wie ist das bei dir mit Belohnungen? Daumendrückende Andrea
13.04.2016
16:57 Uhr
Heftige Gefühlslage gerade! Kaffeezeit mit Kuchen im Foyer. Sonne scheint, die Kollegen gehen mit dem Kaffee nach draussen............... Grrrrrr. Ich schwitze unangenehm, bin fast am hyperventilieren und an die liebe Arbeit ist gerade überhaupt nicht zu denken. Hinzu kommt spontan eine unglaubliche Müdigkeit nach dem sehr schlechten Schlaf der letzten Nacht... Die Müdigkeit macht willenlos,... und dann.....? S T O P! Positiv: Ich habe gerade erneut die "Situation" Kaffee-trinken von der "Aktivität" Zigarette-rauchen entkoppelt. Noch ein paar Mal das selbe und die Synapsen vergessen hoffentlich, dass da je ein Zusammenhang bestand! Jetzt habe ich nur noch ein Ziel vor Augen, dem ich heute alles andere unterordnen werde: Um 22:30h habe ich die 2 Tage voll! Und danach gehe ich direkt ins Bett, bin ja jetzt schon hundemüde. Mit möglichen Zigaretten-Restbeständen in der Tasche wäre es das heute nachmittag vielleicht schon wieder gewesen! Aber ohne wären mindestens die 5 Minuten Fussweg zum nächsten Kiosk nötig, auf denen ich dann hoffentlich wieder zur Besinnung gekommen wäre. Es war auch völlig richtig die Kollegen einzuweihen, so dass sie mich erst gar nicht animiert haben, mit Ihnen gemeinsam raus zu gehen.
13.04.2016
13:11 Uhr
Hey Joe, anfangs hab ich auch nur sehr wenige eingeweiht, weil ich Angst hatte zu versagen und jeder bekommt es mit. Aber wenns jeder weiß, dann ist das nochmal ein Ansporn und die Leute nehmen auch ein wenig auf dich acht. Mittlerweile find ich es so echt besser, aber die ersten Tage ist es schon komisch :wink: LG Katja
13.04.2016
12:36 Uhr
Mittlerweile hat sich mein Start ins rauchfreie Leben auf meiner Büro-Etage rumgesprochen. Einige Kollegen sind extra vorbeigekommen, um mir Viel Erfolg zu wünschen. D.h. aber auch, dass die Fallhöhe grösser wird :P
13.04.2016
10:59 Uhr
[quote="katja170678"] [...] Respekt, dass du das so durchgezogen hast ! [...] [/quote] Danke! Aber um ganz ehrlich zu sein: Die Tatsache, dass dieser thread "Erstversuch." heisst, ist etwas irreführend und soll nur bedeuten, dass ich es ab sofort ernst meine und wirklich durchziehen will. Alle vorherigen Versuche habe ich auch nur halbherzig begonnen, schlecht "gemanagt" und jeweils nach maximal 2-3 Tagen abgebrochen (Eine Ausnahme: 1 Jahr Unterbrechung vor 15 Jahren) Erst dieses Mal habe ich versucht, mich mental gut vorzubereiten, usw. Z.B. das komplette Entsorgen der Restbestände habe ich bei vorherigen Versuchen auch nicht durchgezogen, woran man schon sieht, dass es letztlich jeweils zum Scheitern verurteilt war. Aber, Vielen Dank für Dein Feedback! :-)
13.04.2016
10:29 Uhr
Hi Joe, das hört sich doch alles ganz gut an! Und du erkennst die Gefahren und Risiken auch sehr gut. Ich hätte zu dieser Zeit, die Zigaretten wahrscheinlich nicht so einfach entsorgen können. Ich habe in meiner Vorbereitungszeit alles entsorgt, aber als ich während meinem Entzug etwas gefunden habe, bin ich leider schwach gefunden. Respekt, dass du das so durchgezogen hast ! :award: Ich hatte vor dem ersten Bier richtig Angst, aber als der Abend dann kam, war es total entspannt und ist mir gar nicht schwer gefallen. Mich überkommt es immer einfach so im Alltag oder in Momenten der Langeweile. Und sich immer mit Hausarbeit abzulenken ist auch nicht gerade prikelnd! :riesengrinser: Aber es wird zum Glück sehr viel weniger und überschaubar! Für mich sind die Wochenenden immer am angenehmsten. Da bin ich umgeben von Nichtrauchern, und denke so gar nicht mehr ans rauchen ! :P Du wirst sehen, die Situationen werden jetzt immer weniger und einfacher zu bändigen. Und so toll, wie du sie erkennst und dich damit auseinandersetzt, wirst du damit noch weniger Probleme haben, als ich z.B. Macht Spass bei dir zu lesen! Wünsche dir einen schmacharmen Tag, mit viel Kraft und Motivation! Liebe Grüße Katja:sun-2:
13.04.2016
10:18 Uhr
Jahaahaaa. Am Anfang kann nichtmehrrauchen ganz schön anstrengende Arbeit sein. Aber es ist wirklich so- und da muss du uns älteren Hasen einfach vertrauen: später (und das dauert nicht mehr lange) nichtraucht es sich von ganz allein. Das Zauberwort bis dahin ist Geduld. Geduld mit dir, Geduld mit Veränderungen, die du durchlebst. Weil du vielleicht [b]jetzt[/b] gerade schlecht schläfst, heißt das noch lange nicht, dass du als Nichtmehrraucher [b]immer[/b] schlecht schlafen wirst. Man wünscht sich, dass man für den Kampf am Anfang und den Mut und den Entzug mit roten Rosen beregnet wird. Und gerecht wäre es. Aber leider regnen die erst später. Darum: behalte dein Ziel im Auge! Ich wiederhole mich: du wirkst motiviert. Vielleicht wird es für dich ganz leicht. Und wenn nicht, weißt du, wo du Hilfe findest. Und der Entzug ist auf alle Fälle endlich. Auf in den zweiten Tag :D
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