13.04.2016
09:46 Uhr
Moin Glühfix,
Danke der Nachfrage, ich war gerade eh schon dabei, einen Eintrag zu verfassen ;-)
Bis Büroschluss ging es gestern ganz gut, das vorher angesprochene Euphorie-Gefühl hat mich gut durch den (Arbeits-) Tag gebracht.
Zu Hause bin ich dann erst mal für 45 Min. aufs Spinning-Bike und habe mich körperlich ausgepowert, auch problemlos. (Das mache ich auch schon länger, ist also nichts super-Neues).
Danach habe ich mich selbst herausgefordert. Ich habe ja vorab theoretisch gelernt, dass ich klassische Rauchsituationen von der Rauch-Automatik „entkoppeln“ muss und kann.
Ich habe mich also nach dem Abendessen genüsslich mit einem Bier in die Küche gesetzt und bewusst die „Situation“ Bier-trinken von der sonst automatisch zugehörigen „Aktivität“ Zigarette-rauchen entkoppelt.
Puh, danach habe ich eigentlich nichts mehr weiter gemacht, als nicht-zu-rauchen. Das hat mich den Rest des Abends vollständig beschäftigt.
Insgesamt war ich nach dem relativ lockeren Start tagsüber doch überrascht, wie stark die Rauch-Reflexe sind. Den gesamten Abend über hat mein Kopf alle paar Minuten das Kommando zum Gang auf dem Balkon gegeben! Relativ spät habe ich dann noch einen längeren Spaziergang im Viertel gemacht, um mich zu beschäftigen bzw. abzulenken.
Geschlafen habe ich heute Nacht eher schlecht. Habe mich eigentlich die ganze Nacht hin- und her gewälzt.
Ansonsten habe ich gestern noch alle Schrank- und Schubladen-Ecken, sowie alle Jackentaschen und Rucksäcke nach Zigaretten- und Tabakbeständen abgesucht. Da ist noch mal ein ansehnliches Häufchen in den Müll gewandert.
Fazit: Der erste rauchfreie Abend war etwas schwieriger als tagsüber erwartet, ABER: Er war nicht so schwierig, dass ich es nicht an einem beliebigen anderen Abend der letzten 30 Jahre auch schon hätte schaffen können (bei vergleichbarer Vorbereitung, versteht sich...)
Bzgl. heute morgen: Ohne alle Jackentaschen gestern Abend noch zu "säubern", hätte es evtl. schwierig werden können!
Fühlte sich aber ansonsten locker an; den Kaffee zu Hause und den Weg zur U-Bahn habe ich problemlos überstanden. Auf dem Weg zur Arbeit habe ich die Raucher genau beobachtet und mir dabei überlegt, dass ich "so" nicht mehr von anderen gesehen werden möchte.
Diffuse Entzugserscheinungen habe ich auch, aber natürlich nichts Schlimmes:
Ich vermisse so ziemlich das Kick-Gefühl, wenn der Rauch in die Lunge geht. Das ist aktuell mein wesentlichstes Empfinden. Ansonsten habe ich hin und wieder kurze mittelschwere Kopf-Schmerz Attacken, weiss aber nicht, ob das ursächlich mit dem Aufhören zu tun hat.
Zuguterletzt: Der allmorgendliche geschäftliche Gang in die heimische Porzellanabteilung verlief auch nicht so erfolgreich wie sonst üblich.
Soweit mein Sabbel-Selbsttherapie-Eintrag ;-)
Entschuldigung für den langen Text!
Gruss Joe