28.10.2016
11:56 Uhr
cankaya!
Wir sind im gleichen Alter und haben beide seit fünf Tagen nicht wieder angefangen zu rauchen.
Ich bin der Sucht wesentlich früher auf den Leim gegangen. Vor 33 Jahren.
Im groben Schnitt waren es in den letzten Jahren so 20 - 25 Zigaretten pro Tag;
manchmal mehr, selten weniger.
Allerdings gab es auch Zeiten, da hatte ich ca. 5 Zigaretten und 1Liter Kaffe durch den Kopf gezogen, bevor ich morgens das Haus zur Arbeit verlassen habe. Und der Arbeitsweg war unterteilt in Etappen.
Etappe 1: Einsteigen -> Fluppe.
Etappe 2-3 -> Fluppe, Fluppe.
Etappe 4: Ankunft -> Fluppe.
Macht zusammen 9 Kippen noch vor 8:00 Uhr!
Das habe ich jahrelang so gemacht. Irgendwann habe ich mit einem Autowechsel auch nicht mehr im Auto geraucht. Das war schonmal eine meiner besseren Ideen. Dann bin ich auch irgendwann mal Papa geworden und der Dunst in der Wohnung wurde ebenfalls eingestellt.
Hat jemand schonmal einen Raucherraum „gestrichen“? Sanieren trifft es da eher. Man stelle sich vor, daß das, was da auf den Wänden klebt auch in unseren Lungen festsitzt.
Daß ich kein Genußraucher bin, habe ich relativ früh begriffen. Ich bin der Sucht verfallen. Mit diesem Wissen habe ich einfach weiter den Dreck in mich reingezogen!
Manchmal war mein Suchtdruck so groß, daß ich nach der einen gleich die nächste Kippe anmachen musste.
Das Dumme dabei ist nur, daß die unmittelbate Kippe nach der Kippe sowas von eckelhaft schmeckt, daß man kotzen möchte. Aber das Suchtverlangen war so überwältigend. Also habe ich mir diese Kippen mit Kaffee schmackhaft machen müssen. Den konnte ich zwar auch nicht mehr sehen, bzw. schmecken aber er ermöglichte es mir die Kippe nach der Kippe nach der Kippe irgendwie zu inhalieren. Das ist doch voll krank! Kein bisschen eigenbestimmt. So will man doch nicht leben, so abhängig, so unfrei. Die Selbstsicht leidet darunter ebenfalls. Der ganze Tag ist um die Zigarette herum aufgebaut. Treffen mit Leuten in der Stadt so gewählt, daß die Lokalität auch Raucherplätze bietet.
Native Nichtraucher sind da übrigens extrem tolerant!
Und dann kommt, was ja irgendwann kommen muss. Ich glaube meine Lunge hat einen Schaden. Ich hatte leichte Atemnot, die mir allerdings von der Dauer her unheimlich war. Das ging ca. 2 Wochen. Mal mehr mal weniger. Dann, an diesem Samstag vor 6 Tagen, entschied ich am nächsten Tag mal nicht zu rauchen.
Bis jetzt hält das an und die Atemnot ist auch „weg“. Ich fühle mich wirklich viel besser.
Raucher? Das war's dann. Bloß nicht wieder anfangen.
LG, Bernhard