Guten Tag Charlotte,
schön daß Du wieder einmal von Dir hören läßt! Und gut daß Du Dich in heikeln Situationen immer wieder an das Forum erinnerst. Besser Du kommst her und lädst ab, als Du läßt Dich irreleiten zu rauchen. Bist jederzeit herzlich willkommen, auch und gerade hilfesuchend!
Ich frage mal so: wie anstrengend sind diese Verlangensmomente denn? Sind sie noch so hart wie eh und je, oder fällt es Dir heute zumindest leichter, von der Zigarette zu lassen? Ich meine, daß es für Nichtmehrraucher lange schwer sein kann, eine herumliegende Zigarette zu ignorieren, haben wir hier schon öfters gelesen. Aber wie kommst Du damit klar? Geht es denn, sie zu ignorieren? Immerhin scheinst Du ja auch zu spüren, wie es doch ein wenig leichter wird. Es ist so schwer, mit diesen kleinen Schritten, diesen kleinen Erfolgen zufrieden zu sein. Dennoch möchte ich Dich bitten, sie für den Moment zu würdigen. Und Dir anhand dieser vor Augen zu halten: es wird doch...
Momente, in denen ich eine rauchen will, habe ich auch noch, gebe ich auch ganz offen zu. So geschehen erst vor wenigen Wochen, wovon ich in meinem eigenen Wohnzimmer auch berichtet habe. Also diese Momente wird es wohl immer mal geben, das können wir nicht wegdiskutieren. Und nach über einem Jahr in Rauchfreiheit waren die bei mir auch noch präsenter. Wir können da wirklich nur auf die Zeit vertrauen Charlotte. Die belasten und beunruhigen mich heute nicht mehr, im Gegenteil, es ist mir fast schon ein Vergnügen, zu merken wie sie aufkommen, und ich komm locker damit zurecht. ("Ach Du schon wieder... na ein Glück hab ich Dich schlafen geschickt..." da muß ich dann fast schon kichern)
Ein bißchen spielt sicher auch unsere Motivation mit rein: Warum haben wir denn aufgehört? Weil wir es so so so dringend wollten, oder spielte da ein gewisser Muss-Faktor eine Rolle? Mitstreiter, die mehr aufhören mußten oder sollten als wollten, haben es schon öfters etwas länger mit dem Dranbleiben zu tun, ehe es für sie zum Selbstläufer wird. Aber auch da gibt es Unterschiede. Hinterfrage doch noch einmal Deine Motive - und wenn es da ein "muß" gab, so stelle dem doch einmal die Vorteile gegenüber, die Du heute hast (finanziell, ästhetisch, gesundheitlich, freiheitlich...?). Und wertschätze sie. Vielleicht schiebt das die endgültige Abnabelung, die Überzeugung noch mehr an, und beschleunigt das Abklingen des Wunsches und der Intensität desselben. Versuche doch, wenn Du magst, immer wieder, das Nichtmehrrauchen in einen sehr positiven Kontext zu rücken.
So oder so, es verliert an Bedeutung Charlotte. Und Du hast schon so großes geleistet! Im Großen - ich meine, zu 471 Tagen kann man Dir ja wohl nur gratulieren! - wie auch im kleinen - denn eine vergessene Zigarette liegen zu lassen ist auch in dem Zeitrahmen eine stramme Leistung. Dafür eine Belohnung...??? Das ist auch nach längerer Rauchfrei-Zeit noch legitim! (Du ich leiste mir selbst heute ab und an noch ein paar Extras, bei denen ich mir dann denke, ein Glück daß ich das Geld nicht verqualmt hab, sonst wären die jetzt nicht mehr drin gewesen...) Also gönne Dir etwas schönes und widme es Deinem Erfolg.
Ich wünsche Dir im weiteren Verlauf zunehmendes Abklingen der Gedanken an das Rauchen (bin zuversichtlich!). Und wie gesagt, laß gerne jederzeit von Dir hören - egal ob es gerade brennt oder Du Dich einfach bemerkbar machen möchtest, darüber freu ich mich auch! Herzlich grüßt Dich
Lydia