Es fühlt sich weiterhin so an, als sei der ersehnte Schalter bzgl. Rauchen endgültig umgelegt. Trotz der Ängste, die mich krankheitsbedingt derzeit sehr beschäftigen, drängt sich nicht ein Mal der Gedanke, mir mit einer Zigarette Erleichterung zu verschaffen, auf. Im Gegenteil, Rauchen zu wollen oder zu sollen liegt mir so fern wie nur irgendwas, fühlt sich völlig abwegig für mich an. Es ist dieses Mal soooo anders als sonst und ich bin außerordentlich froh und dankbar, dass es so verläuft. Ich hab‘s mir sooooo gewünscht, endlich gänzlich von der Raucherei weg zu kommen.
Gestern war ich zwar eine Stunde lang in der MRT-Röhre, aber ich weiß nicht, was dabei herausgekommen ist. Die derzeit auftretenden Symptome deuten stark auf einen neuen Schub hin und natürlich hab ich Angst deswegen. Ich hatte gehofft, dass die Krankheit bei mir zum Stillstand gekommen ist und ich lediglich mit den vom letzten Schub verbliebenen Ausfallerscheinungen zurecht kommen müsste. Jetzt ist wieder alles offen und die derzeitigen Symptome sind definitiv unangenehmer. Und wenn das jetzt tatsächlich ein neuer Schub ist, ist die Wahrscheinlichkeit für weitere Schübe deutlich erhöht.
Die Kortison-Therapie hat zwar etwas Linderung gebracht, aber ob diese leichte Dosierung ausreichend war, um einen möglichen Entzündungsherd zu stoppen, wird sich erst noch erweisen. Mein ganzer Körper wehrt sich gegen das Zeug und mir graust vor einer weiteren, deutlich höheren Stoßtherapie mit dem Zeug. Doch es nützt ja nix, wenn’s sein muss, muss es eben sein.
Ein richtig gutes Gefühl war es für mich gestern in der Röhre tatsächlich erfolgreich die Werkzeuge anwenden zu können, die ich im Laufe der Therapie der letzten Monate regelmäßig geübt habe: Ich bin gedanklich an einen meiner sogenannten „Sicheren Orte“ gegangen und darin umher gegangen, habe meine Atemübung angewendet und mich in Autogenem Training geübt. Die Wirkung war für mich beeindruckend. Die lauten Geräusche, die Umgebung war teilweise völlig ausgeblendet und ich spürte deutliche Entspannung und sogar Ruhe.
Erholt war ich anschließend zwar nicht, sondern im Gegenteil richtig erschöpft und reichlich wackelig auf den Beinen, aber zumindest das Gedankenkreisen und die immer wieder aufsteigenden Ängste waren deutlich ruhiger geworden. Ich wäre zwar lieber nach Hause begleitet worden, weil ich so wackelig und zittrig war, aber mit kleinen Schritten und einer Pause in einem Café schaffte ich es schließlich erfolgreich alleine nach Hause.
Wenn ich meinem Therapeuten das nächste Mal begegne, darf ich ihm einmal mehr danken. Was bin ich froh, dass ich DEM begegnet bin und wir zueinander passen. (Nebenbei bemerkt, vor ihm hatte ich 13 andere Therapeuten kontaktiert und hatte von allen 13 wegen fehlender Kapazität Absagen erhalten.)
Beste Grüße an alle Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Heute rauchen wir nicht. :sun:
Kirsten