Diese Geschichte ist einfach zu gut, um sie in der Versenkung verschwinden zu lassen.
Danke Stefan (unbekannterweise)!
Danke Manfred!
[quote="Lausisen"]
[color=blue]Verfasst am: 05.08.2013 09:54
Manofsteel
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„Verschwinde endlich, es ist vorbei. Endgültig! Schluss, aus! Verzieh dich!“ Wie oft habe ich dir diese Worte schon an den Kopf geknallt, wie oft kamst du trotzdem zu mir zurück.
Etwa 26 Jahre lang waren wir zusammen, doch die große Liebe war es nie für mich. Auch wenn es am Anfang so schön zwischen uns knisterte. Ich erinnere mich noch genau an unsere ersten Treffen, ganz heimlich, im Wald. An deine warmen Küsse, die eigentlich tabu waren und mir deshalb nur umso reizvoller und begehrenswerter erschienen. Ich bin mir auch sicher, es war dieses Verbotene, das mich zuerst an Dir reizte. Doch mit jedem Kuss wurde unsere Bindung enger und wir trafen uns schließlich immer öfter, auch an Orten, wo wir nicht mehr nur allein waren. Es war ok für mich und ich stand zu Dir, auch wenn es mir hätte peinlich sein müssen, mit Dir gesehen zu werden. Eine Schönheit bist Du ja nicht gerade, und Dein Atem ist außerdem einfach unerträglich. Trotzdem kam ich mir Gott weiß wie cool mit Dir vor, erwachsen, irgendwie frei. Doch das Gegenteil war der Fall: In unserer Beziehung nahmst du mir mehr und mehr die Luft zum Atmen und ich war dumm genug, dies nicht zu erkennen. Stattdessen gab ich viel Geld für dich aus, und es störte mich auch stets nur kurz, wenn deine finanziellen Bedürfnisse von Zeit zu Zeit immer größer wurden. Ich habe gelogen für unsere Beziehung, habe mich versteckt und andere getäuscht, die mir eigentlich viel wichtiger waren als du, die aber nichts von unserer Beziehung wissen durften.
Doch mir wurde klar, dass es so nicht weitergehen konnte, als deinetwegen kürzlich zwei Menschen aus meinem Umfeld gestorben sind. Ich fragte mich, wie viele Küsse es wohl noch dauern würde, bis ich selbst an Dir zugrunde gehen oder irreparablen Schaden an dir nehmen würde.
Nein, es ist in der Tat nicht leicht, unsere gemeinsamen Jahre auszublenden. Doch ich möchte endlich wieder selbst über mein Leben bestimmen können, was Du längst übernommen hattest. Auch dafür hasse ich dich heute.
Vor 6 Tagen bist du nun tatsächlich gegangen, hast endlich auf mich gehört und mir nicht hämisch ins Gesicht gelacht, als ich Dir entgegenschrie, dass ich dich endlich loswerden möchte. Du bist einfach gegangen, wortlos. Ich hatte nicht erwartet, dass es so einfach, so kurz und schmerzlos gehen würde.
Doch ich denke noch immer oft an dich. Ein bisschen wehmütig blicke ich dir hinterher und hadere mit dem Gedanken dir hinterherzurufen: Nur noch ein letzter Kuss? [/color]
Lieber Stefan, noch einmal meinen herzlichsten Dank
mit lieben Grüßen aus dem Ruhrgebiet
Gabi & Manfred
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