03.09.2017 01:35

Wiederholungstäter macht Tabula rasa

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21.05.2017
06:02 Uhr
Hallo ihr lieben Fluchthelfer, ich wünsche euch einen Sonntag, an dessen Einzigartigkeit ihr euch noch sehr lange zurück erinnern werdet. Solch ein Tag war für mich auf jeden Fall der Ausbruch letzte Woche. Die Vorbereitung, das innere Einstellen der Gedankenwelt, die Aufmerksamkeit fokussieren, und dann genau im richtigen Moment der Sprung aus dem gitterlosen Fenster. Zuerst wollte ich den Weg durchs Wasser nehmen, doch wie ich schon sagte, bin ich weniger der Typ für den Sprung ins kalte Element. Eine Fluchthelferin von hier gab mir dann ihr Hochseil. Plan „B“ sozusagen, gespannt von Alcatraz zum Festland, von Fels zu Fels. Mit der Höhe habe ich eigentlich noch mehr Probleme als mit dem Wasser, aber eine Seiltänzerin machte mir Mut, und so erlernte ich zaghaft, Schritt für Schritt, die innere und die äußere Balance zu halten. Der schwierigste Akt, die kritischste Situation dabei, ist das freihändige auf einem Bein Stehen. Ohne Balancierstange wäre ich schon längst in die Tiefe gestürzt. Die Stange habe ich mir in meiner Zelle selbst zusammengebaut, sie besteht aus vernünftigen Argumenten, hässlichen Feindbildern und Mutmachparolen hier von euch. Mein Dank geht in die Runde. Das ich meine Tochter im Frauentrakt zurücklassen musste, habe ich bereits geschildert, doch was ich noch nicht sagte ist, dass auch meine Partnerin dort sitzt. Keine Worte konnten sie bewegen, den Ausbruch mit mir zu wagen. Sie raucht eben gern, ja das kommt mir sehr bekannt vor. Hinter diesem Satz habe ich mich auch oft verschanzt, wenn ich wieder von einer Flucht eines Bekannten, oder Freundes gehört hatte. Es ist der Schutzsatz, der die Schizophrenie im eigenen Seelenleben überdecken soll. Er ist wichtig, damit man nicht ganz irre wird, wenn sich Wissen und Handeln so auseinandergelebt haben, dass es scheint, sie gehörten nicht zu einer Person. Wenn ich drüben bin, werde ich versuchen, meinen Liebsten die Fluchtpläne zu schicken. Ich werde sie ihnen durch einen Ausdruckstanz vorführen. Vielleicht beginnt dann bei ihnen ein Umdenken einzusetzen, und dann kann ich ihnen Fluchthelfer sein. So jetzt will ich die Sonne begrüßen gehen. Bis bald, und viel Freude mit der Gestaltung des freien Willens, Anton der Tänzer auf dem geliehenen Seil
20.05.2017
22:51 Uhr
Hallo auf dem höheren Level! :)
20.05.2017
22:47 Uhr
Tabula rasa Irgendwie steckte ich noch im Vorbereitungskurs fest, nun sollte ich aber konsequent sein, und mein Thema aktualisieren. „Klar Schiff machen“ Ordnung schaffen in den Gedanken- und Handlungsstrukturen – eben „Tabula rasa“ - die Tafel mit der bisherigen Geschichte abwischen, und einen neuen Text beginnen. Die Entschleunigung werde ich am Montag nicht so konsequent in den Berufsalltag mitnehmen können, dafür bekomme ich eine Menge Ablenkung, und dies in Räumen, in denen das Rauchen ohnehin streng verboten ist. (und das aus gutem Grund) Außerdem gibt es dort, viele nette Leute um mich her, die mir als Nichtrauchervorbilder behilflich sein können, dass Nichtrauchen als Normal zu akzeptieren. Klar, da mach ich mir nichts vor, klar, es werden auch kritische Momente entstehen, doch ich habe ein paar gute Kniffe aus dem „rauchFREI“ - Programm, und dem Heer der MitkämpferInnen, die mir als Schild gegen Angriffe aus dem Hinterhalt nützlich sein werden. Ich habe ein sehr gutes, ein sehr sicheres Gefühl. Ich bin innerlich ausgeglichen und gestärkt. Heute war wieder ein wundervoller Tag zum Draußen-sein, perfekt. Beim Laufen habe ich mir ein Zwicken in der rechten Wade zugezogen, nichts dramatisches, aber es war ganz klar eine Warnung: Achtung Motor vorsichtig wieder einfahren! Mit dem Rad habe ich keine Probleme, aber mit dem Triathlon wird es wohl vorerst noch nichts. Der Ironman muss ohne mich starten. (Gibt es den überhaupt in der Seniorenklasse?) An das Morrisgesindel habe ich kaum gedacht, sogar die Pseudokippe habe ich vergessen, das ist leichter als gedacht. Ich bin sehr zufrieden und voller Zuversicht. Gerne würde ich jedem hier, der oder die es braucht, etwas von dieser Kraft spenden, sie mitreißen, und ihnen zurufen, egal was man euch sagt, es kann auch einfach sein. Und man muss kein schlechtes Gewissen haben, wenn der Kampf ohne Kampf gekämpft wird. Ich bin sowieso eher pazifistisch eingestellt. Anton von der Gratwanderung.....der Weg wird schon sichtlich breiter.
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