03.02.2014
16:52 Uhr
Hallo NikNok,
dieser Automatismus, der uns hindern will, die nächste Zigarette nicht zu rauchen, ist schlicht und einfach GEWOHNHEIT.
Dieser Prozess wird in der Tat durch die Funktionsweise unseres Gehirns möglich - Stichwort Neuronale Plastizität.
Neuronale Plastizität ist die Fähigkeit unserer Nervenzellen im Gehirn sich zu verändern. Verändern tun sich die Synapsen – also die Kontaktstellen zwischen zwei Zellen und die Axone – das sind die Nervenleitbahnen unserer Nervenzellen.
Sie können erweitert, gestärkt und gefestigt werden – und sie können reduziert und abgeschwächt werden.
Die Informationspfade, die wir häufig benützen - die werden gestärkt – und die Informationspfade, die wir selten oder gar nicht benützen – die schwächen sich ab
Alles, was wir tun, hinterlässt Spuren im Gehirn – auch unsere Gewohnheiten. Neue Nervenzellen und neue Verknüpfungen werden gebildet – und je öfter wir etwas wiederholen, umso dicker werden die Nervenbahnen und können leichter aktiviert werden als andere.
Wir müssen nicht mehr nachdenken und uns auf etwas konzentrieren, weil es automatisch geht. Wir können mehrere Sachen gleichzeitig machen - aber nur Sachen, die schon im Programm sind. Neues braucht Bewusstsein - und Bewusstsein hat nur eine geringe Kapazität.
Die Evolution hat das damals so bei uns angelegt, weil es ein Überlebensvorteil gewesen ist - während man auf der Jagd war, konnte man auf den Weg achten, um nicht zu stolpern, gleichzeitig die Umgebung nach Gefahren und Beute scannen und gleichzeitig sich mit den anderen Jägern abstimmen.
Das Gehirn hat diese geniale Funktion immer noch - war damals sicher nicht mit dem Kontext Rauchen verknüpft und fragt deshalb nicht nach, ob wir die Funktion für schädliche Zwecke missbrauchen. Es funktioniert einfach.
LG Angelika