Hallo Evigenia,
als ich von dir las: "Die ersten beiden Tage habe ich im Bett schlafend und schwitzend verbraucht" musste ich voller Mitgefühl seufzen und aber auch lächeln: denn mein Einstieg in die Rauchfreiheit verlief genau so: wie du konnte ich fast nix anderes tun als schlafen und "leiden".
Doch erst mal herzlich willkommen hier in unserer Gemeinschaft! Was toll ist neben deinen erstaunlichen 17 Tagen: du beschreibst sehr klar, wie es dir geht, du bist ehrlich, du fühlst in deinem innersten den aufrichtigen Wunsch, auf Dauer rauchfrei zu leben. Nur: dir fehlt ein Aha-Erlebnis und du siehst dich rückfallgefährdet.
Als rückfallgefährdet habe ich mich auch lange Zeit gesehen, Evigenia. Ich konnte es wie du kaum glauben, dass ich es tatsächlich dauerhaft schaffe, neue Gewohnheiten anzunehmen. Du kannst auch hinlangen, wenn du das möchtest, Niemand steht neben dir und schlägt dir die Zigarette aus der Hand. Doch wie würde es dir dann gehen?
Hast du dir mal schriftlich eine persönliche Bilanz der Argumente ausgearbeitet, die für oder gegen das Weiterrauchen sprechen? Und dass du nahe am Wasser gebaut hast und du dich nicht mehr so glücklich fühlst, kann gut mit dem psychischen Entzug (der ja individuell unterschiedlich andauert) und vor allem mit dem seelischen Verlustgefühl einhergehen, die mit dem Aufgeben einer Gewohnheit der "guten alten Zeit" verbunden ist.
Sehr gut machst du schon mal, dass du dir hier alles von der Seele schreiben willst. Dann sehe ich es für dich als ganz wichtig an, dass du dich belohnst, verwöhnst, dir Gutes tust, du dir viele sinnliche Genüsse erlaubst.
Es kann jetzt gar nicht zu viel an Frühlingssträußen, Badezusätzen, Hautcremes, Kinobesuchen für dich geben, denn du hast härteste Entzugsarbeit hinter dir und dein Glücksbotenstoffhaushalt will gepusht sein, also:[color=purple] was kannst du dir Gutes tun?[/color] Und wie wäre es, wenn du dir aktiv ein Aha-Erlebnis gestaltest: Ein Abendkleid für einen außergewöhnlichen Theaterbesuch ist nach einiger Zeit vom rauchfrei ersparten Geld machbar. Oder ein Städtetrip am Wochenende. Oder was auch immer [color=purple]DIR[/color] gut tut.
Fürs erste
mit herzlichem Gruß
Andrea