Liebe Ilka, den entscheidenden Schritt hast Du bereits getan...und bist bei uns, der BZgA im besten deutschsprachigen Forum für Rauchfrei-Willige eingestiegen, um gemeinsam mit uns auszusteigen. Das geht auch mit dem Fahrrad! Super!!! :gefsmilie:
Es wäre interessant, mit Deinen Worten zu hören oder lesen, was das mit den von Dir sogenannten Minifallen auf sich hat. Und magst Du auch noch was dazu mitteilen, was Deiner Meinung nach in Deinem Körper abläuft und welche Art Unterstützung Du betreibst? Wir sind alle hier, um uns gegenseitig aufzuklären, Verständnis zu haben, Interesse am Anderen zu bekunden und uns auf diese Weise selber auch besser kennen zu lernen und zu verstehen, wie die Nikotinsucht sich unserer bemächtigt hat und welche individuellen Strategien es geben mag. Denn so individuell jeder in die Sucht eingestiegen ist, so einzigartig wird auch sein Ausstieg sein....wir sind zwar alle Menschen und haben die gleiche Sucht...aber wir sind halt auch einzigartig....jeder für sich. Was uns eint ist, dass wir rauchfrei sein möchten und etwas für uns tun wollen.
Ich selber habe ab August des letzten Jahres ohne Vorbereitung meinen Rauchstopp gemacht. Völlig blauäugig hab ich das durchgezogen, hatte daher auch keine Angst oder Ähnliches. Ich muss allerdings klar sagen, dass ich das pure Glück hatte, denn es gibt nichts, was mich prädestiniert oder in irgend einer Weise besonders auszeichnet, einen derart smoothen Ausstieg ohne so ganz massive Entzugs- Entgiftungs- und Entwöhnungsnebenwirkungen auf die Reihe zu bekommen.
Manch einer macht es genau so wie ich und hat Glück, andere Menschen haben mehrere Versuche nötig, zu denen die Rahmenbedingungen dann modifiziert werden müssen. Es ist zwar super aber nicht wichtig, es beim ersten Mal zu schaffen. Wichtig ist, dass man sich stets vergegenwärtigt, dass man es schaffen will und kann und warum man aussteigen will.
Viele neustartende Mitglieder haben sich daher zunächst einmal klar gemacht, in welchen Situationen sie meist zu den Tabakwaren gegriffen haben. Einige haben sich dann auch ein Rauchertagebuch angelegt, um nach einiger Zeit einen Überblick über ihre Rauchaktivitäten zu bekommen und dann situationsspezifische Alternativen zum Rauchen auserkoren.
Die BzGA hilft den Rauchfrei-Willigen, indem sie ein kostenloses Starterpakef zur Verfügung stellt. Die Mehrheit der Rauchstopper ist zum Beispiel froh, dass sie z.B. bei Schmachtanfällen die Finger mit dem im Startpaket enthaltenen Knetball beschäftigen könnten. Unter folgender Internetadresse kannst Du das Paket bestellen:
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/foerderung-des-nichtraucheninformationsmaterialien-fuer-erwachsene/
Da meine Entzugs- und Entwöhnungserscheinungen eher moderat waren, habe ich keine Mittel zur Substition des Nikotins benötigt. Ich hätte sie mir aber sofort besorgt und genommen, wenn es schwierig geworden wäre. Hier gibts z.B. Nikotinpflaster, Kaugummis und Sprays, frage bitte Deinen Arzt oder Apotheker, die können Dich gut beraten.
Die Entzugserscheinungen können so deutlich abgemildert werden und man kann mit etwas Vorlauf in neu zu planende Tagestrukturen einsteigen. Es ist ja erwiesenermaßen so, dass der bisher durch den wiederkehrenden Missbrauch der Tabakwaren deutlich mitstrukturierte Tag etwas umstrukturiert werden muss, da viele Tätigkeiten des täglichen Lebens mit dem Rauchen verbunden waren. Man denke an die Zigaretten zu sich wiederholenden Gelegenheiten wie die Morgenzigarette, Pausenkippe, Zigarette zum Kaffee, nach dem Essen, zum Fernsehen und Freizeit usw....Du selber wirst wissen, zu welchen Zeiten das bei Dir in der Regel angesagt war.
Gegen Schmachter hilft z.B. ein Stinkglas, ein Glas mit Drehverschluss, welches mit alten Kippen in Wasser gefüllt ist. Wenn man da mal dran riecht, ist der Schmacht nur noch halb so wild....jedenfalls ab dem zweiten Mal.....Achtung, das Glas außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren, da der Inhalt hochgiftig ist.
Eine andere Möglichkeit, mit Schmachtattacken umzugehen, ist ein sogenanntes Aufgabenglas. Dieses ist gefüllt mit kleinen Notizzetteln, auf denen eine kleine Aufgabe oder Handlungsanweisung steht. Das können Aufgaben sein, die man sowieso zu erledigen hat und ansonsten gerne aufschiebt. Aber auch Dinge, die einem Spaß machen, können hergenommen werden. Alles , was einem gut tut, kann auf den Zetteln stehen, bis auf Dinge, die den Konsum des Suchtmittels zum Inhalt haben.
Was Dir helfen wird und Dich enorm weiterbringen kann, ist die Lektüre der Posts in den Threads der vielen anderen Mitglieder und die gegenseitige Verstärkung, das Mitfühlen und Verständnis für die Probleme bei der Erreichung des großen gemeinsamen Zieles: Die Erlangung und Beibehaltung der Rauchfreiheit.
Die BZgA selbst unterhält ein breites Angebot an Informationen rund um den Tabakkonsum, die Nikotinsucht und allem, was damit und dem Rauchstopp als Einstieg in den Ausstieg verbunden ist.
Unter dem nachfolgenden Link findest Du viele News & Informationen rund um das gesamte Thema Rauchen
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/
Hier findest Du unser Ausstiegsprogramm und viele Infos rund um den Rauchstopp. Viele unserer Mitglieder und ich selbst auch haben das Ausstiegsprogramm absolviert und sehr davon profitieren können.
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/aufhoeren-start/
So, jetzt habe ich Dir eine Menge Infos zukommen lassen und hoffe, Dich damit nicht erschlagen zu haben.
Ich bin mir sicher, dass auf unsere vielen liebenswerten Mitglieder wie immer und sonst auch Verlass ist und Du binnen kurzer Frist hier eine gute Ansprache haben wirst. Du wirst unaufgefordert jede Menge weitere Tips, Tricks und Hilfe erfahren....und bald womöglich selber geben können. Du kannst Dich jederzeit an die Mitglieder und die Rauchfreilotsen wenden, sie Alle freuen sich, wenn sie helfen dürfen.
Und Du wirst feststellen....es ist machbar, nicht unbedingt leicht, aber es geht!
Ich wünsche Dir einen sanften Start und einen guten Verlauf nach dem Einstieg in den Ausstieg....und in der Tat, heute ist ein guter Tag....zum Nichtrauchen und Fahradfahren...keep on your good work, Michael