07.07.2022 21:06

Tagebuch einer Nichtmehrraucher-Reise

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19.02.2021
14:56 Uhr
[size=2]Tag 32 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](19.07.2020) Habe heute Abend im RTL die herrlich verpeilte Bridget Jones getroffen ... meine Schwester im Geiste ... die mich zu meinen Tagebuch-Einträgen inspiriert hat. Sie hat auch mit dem Rauchen aufgehört. Und ist nach eintausendachthundertundnochwas rauchfreien Tagen schwanger geworden. Das mit den eintausendachthundertundnochwas rauchfreien Tagen will und kann und werde ich auch hinbekommen. Das mit der Schwangerschaft nicht. :riesengrinser: Abschließend noch zwei Sätze, die ich hier im Forum aufgeschnappt habe und die ich als besonders hilfreich empfinde: [i][b]Was ist eine schlimme Situation nach einer Erleichterungs-Zigarette? Immer noch eine schlimme Situation.[/b] [b]Wer die Sonnenseiten des Lebens genießen möchte, darf den Himmel nicht ständig nach Wolken absuchen.[/b] (Sarah Razak)[/i]
19.02.2021
14:49 Uhr
[size=2]Tag 31 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](18.07.2020) Konnte endlich aus meinem Depri-Loch rauskrabbeln. Habe nach wie vor keine Ahnung, warum ich da reingepurzelt bin. Vielleicht lag's am Wetter. Oder an der Sternenkonstellation. Oder an den Wechseljahren. Hatte bestimmt nichts mit dem Rauchstopp zu tun. Habe doch Quälobert versprochen, ihm nicht für alles die Schuld in die Schuhe zu schieben. Zum Dank hat er meine Depri-Schwäche nicht ausgenutzt, sondern sich drei Tage lang zurückgehalten. Also kein nennenswerter Schmacht. Rechne ich ihm hoch an. Dachte nicht, dass er so nett und fair sein kann. Vielleicht hatte er aber auch ganz einfach keine Lust, sich zu mir ins Depri-Loch zu setzen und ist lieber irgendwo feiern gegangen. Vielleicht war er ja wieder in diesem Smokeland. Heute war also stimmungsmäßig wieder ein guter Tag. Für mich. Quälobert war übellaunig. Hat den ganzen Tag immer wieder mal leise gequengelt. Und 3x hatte er einen Heulkrampf. Hat mir die Ohren vollgejammert, wie gerne er jetzt eine rauchen würde - zweimal auf der Terrasse und einmal nach dem stressigen Großeinkauf im Supermarkt. Ich kaufe nicht gerne ein und Großeinkauf bedeutet für mich Stress. Und bei Stress will ich (immer noch) rauchen. Der Schmacht kam schon im Auto auf dem Nachhauseweg. Obwohl ich in diesem Auto nie geraucht habe. Aber der Gedanke, jetzt dann zuhause nicht rauchen zu können, hat mich noch zusätzlich gestresst. Dann ist mir aber auch etwas Positives ein- bzw. aufgefallen, nämlich dass der Gedanke ans Rauchen erst im Auto kam. Soll heißen: Im Supermarkt habe ich kein einziges Mal ans Zigaretten kaufen gedacht. Auch nicht an der Kasse. Irgendwie habe ich sie da überhaupt nicht wahrgenommen. :D Was allerdings auch daran liegen kann, dass ich meine Zigaretten immer woanders gekauft habe...:roll:
19.02.2021
14:45 Uhr
[size=2]Tag 30 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](17.07.2020) Fühle mich immer noch ziemlich ätsch. Sehe aber Licht am Ende des Tunnels und hoffe, dass das kein entgegenkommender Zug ist… :| [i]Ich mache weiter. Heute rauche ich nicht. Warum sollte ich auch?[/i]
19.02.2021
14:42 Uhr
[size=2]Tag 29 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](16.07.2020) Befinde mich immer noch in meinem tiefen Depri-Loch und weiß im Moment nicht so recht, wie ich da wieder rauskommen soll. Ich sitze das einfach aus. Kommt Zeit, kommt Rat. Abwarten und Tee trinken. Und natürlich nicht rauchen! 8)
19.02.2021
14:38 Uhr
[size=2]Tag 28 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](15.07.2020) Die wilde Fahrt in der Achterbahn der Gefühle geht weiter. Gestern war ich ganz oben … und heute bin ich ganz unten … richtiggehend abgestürzt. :| Warum? :roll: Keine Ahnung. Hat wohl nichts mit dem Rauchausstieg zu tun, weil ich kaum Schmacht habe. Fühle mich einfach ätsch… :cry:
17.02.2021
13:47 Uhr
[size=2]Tag 27 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](14.07.2020) Hatte heute ein interessantes Gespräch mit Quälobert. Er ist beleidigt. Weil ich ihm für alles die Schuld in die Schuhe schiebe. Auch wenn er gar nichts dafür kann. Und er hat recht! :oops: Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit hatte ich auch als Raucher immer wieder mal. Und auch meine momentanen Verdauungsbeschwerden haben in Woche 4 wohl kaum etwas mit dem Rauchstopp zu tun. War in den letzten Tagen einfach zu faul, einkaufen zu fahren und mir Obst, Salat und Gemüse zu holen. Stattdessen sehr ungesund gegessen. Also nichts für ungut, lieber Quälobert - ich gelobe Besserung! Heute Morgen beim Gassigehen hatte ich richtig Lust, immer wieder mal ein Stück zu laufen. (Nicht joggen, das geht nicht so gut mit Wanderschuhen über Stock und Stein ... und außerdem hasse ich Joggen!) In der praktischen Umsetzung haperte es noch, hat meistens nur etwa 100 m geklappt. Aber immerhin. Alleine schon die Lust darauf ist ein Erfolg! War eben zum zweiten Mal im Chat. Mein erster Versuch war an Tag 6. Da war meine Konzentrationsfähigkeit im Keller, der Chatverlauf überrollte mich förmlich und ich fühlte mich komplett überfordert. Heute ging es viel besser und es hat Spaß gemacht. Habe mich heute mehrfach beim Lächeln "ertappt". Erkenntnisse: Es ist schon vieles besser geworden. Viel mehr als bisher gedacht. Man muss sich einfach die positiven Veränderung ganz bewusst vor Augen halten, statt sich ständig nur von dem runterziehen zu lassen, was noch nicht klappt. [b][i]Das Leben ist wie ein Spiegel: Lächle hinein und es lächelt zurück.[/i][/b] :D Ich muss wieder mehr Grünzeug essen.
17.02.2021
13:43 Uhr
[size=2]Tag 26 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](13.07.2020) Habe letzte Nacht geträumt, dass da plötzlich eine Schachtel Zigaretten auf dem Tisch lag. Habe mir ganz selbstverständlich eine angezündet. Beim ersten Zug ist mir dann siedend heiß eingefallen, dass ich doch gar nicht mehr rauche. :| Zigarette sofort wieder ausgedrückt. Natürlich habe ich mich geschämt für diesen Ausrutscher, aber mein größtes Problem war: Muss ich jetzt meinen Rauchfrei-Tage-Zähler auf Null setzen? :roll: :lol: Auch heute wieder an der Zurückeroberung der Terrasse gearbeitet. Quälobert ist stur. Ich auch. Möge die Macht mit mir sein! Habe das Gefühl, dass sich die Tage nicht mehr ziehen wie Pizza-Käse, wie das in den ersten 3 Wochen der Fall war. Definitiv ein gutes Zeichen! Der Junizug ist wieder komplett! :gefsmilie: :D
13.02.2021
15:44 Uhr
[size=2]Tag 25 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](12.07.2020) Habe beschlossen, meine Terrasse zurück zu erobern. Schon morgens damit begonnen und mich wild entschlossen und frohgemut mit meiner Kaffeetasse rausgesetzt. Meine Blicke über den Garten schweifen lassen. Dem Gezwitscher der Vögel gelauscht. Tief durchgeatmet. Und schwups ... schon saß Quälobert neben mir und fing sofort an, mich zu belabern. Q: Kaffee schmeckt nicht ohne Zigarette, oder? [i]Ich: Doch![/i] Q: Aber mit Ziggi würde er noch viel besser schmecken! [i]Ich: Nö![/i] Q: Schön hier auf der Terrasse. [i]Ich: Ja.[/i] Q: Was würde diesen schönen Moment perfekt machen? [i]Ich: Wenn du deine Klappe halten würdest![/i] Derartige Diskussionen gab's heute jedes Mal, wenn ich mich auf die Terrasse gesetzt habe. Echt nervig. Aber für Quälobert bestimmt mindestens genauso nervig. :P :wink: Irgendwann wird er einsehen, dass er nicht mehr zum Zug kommt. Ich muss nur dranbleiben. Üben, üben, üben. Ganz konsequent. Bringt mir zahlreiche Schmacht-Attacken ein, aber die sind auszuhalten. Hauptsache, die Terrasse gehört bald wieder mir ganz alleine. :D [i]Ich mache weiter. Heute rauche ich nicht. Warum sollte ich auch?[/i]
13.02.2021
15:39 Uhr
[size=2]Tag 24 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](11.07.2020) Quälobert war sehr ruhig in den letzten Tagen. Manchmal so ruhig, dass ich nachgeschaut habe, ob er noch atmet. Heute musste ich das nicht. Hat sich schon beim Aufstehen aufgeführt wie ein verzogenes, bockiges kleines Kind: "Ich will heute zum Kaffee eine rauchen! Ich will, ich will, ich will!" Und er hat den ganzen Vormittag genörgelt. Ich habe versucht, geduldig und freundlich zu sein, aber machmal hätte ich ihm echt eine reinhauen können. Nachmittags war es etwas besser. Er hat zwar fast ununterbrochen gequengelt, aber wenigstens leise. Abends hatte er nochmal einen kleinen Wutanfall. Auf den habe ich einfach nicht reagiert und da ist er schmollend ins Bett gegangen. Ist recht schnell eingeschlafen. Im Junizug kam es letzte Nacht zu einem unschönen Vorfall: Eine liebe Mitreisende ist rausgepurzelt. Wir haben die Notbremse gezogen und erste Hilfe geleistet. Sie erholt sich jetzt erstmal zuhause von diesem Schreck, aber wir hoffen, dass sie bald wieder einsteigt. Erkenntnisse: Quälobert tut mir irgendwie leid. Muss ganz schön anstrengend sein, dieses vergebliche Quengeln und Nörgeln. Wir müssen im Zug noch besser aufeinander aufpassen. Einer für alle, alle für einen!
13.02.2021
13:16 Uhr
[size=2]Tag 23 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](10.07.2020) Draii Taage Ffeiermarratong ... Dopl-Sehner, Draiiwöchiggs, Schnabbszaal ... suvill fr michh! ImJunizuuch stehd n ganzs Appteil vollll mid Schammbus! :| Leutde, wehrsollndes alls sauffn??? :roll: Abb inni Heiia, du oide Quasssslstrippn! :lol: Üwrigens: Nix graucht heit!!! :gefsmilie:
13.02.2021
13:13 Uhr
[size=2]Tag 22 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](09.07.2020) 3 Wochen rauchfrei - das macht mich stolz! Und ich bin dankbar! Dankbar für die Ablenkung, die Unterstützung und die Motivation, die ich hier im Forum jeden Tag erhalte. Vielen Dank vor allem den Mädels im Junizug - das hat heute viel Spaß gemacht mit euch und das sollten wir unbedingt öfter machen. Und vielen Dank auch den Gratulanten, die den Weg in mein Wohnzimmer gefunden haben. Diese 3 Wochen kamen mir sehr lange vor - so langsam ist die Zeit schon lange nicht mehr vergangen. Aber abgesehen von einem üblen Durchhänger vor ein paar Tagen lief die 3. Woche schon deutlich besser als die ersten beiden. Die Gedanken kreisen nicht mehr so intensiv ums Rauchen und die Schmachter werden weniger. In manchen Alltagssituationen habe ich mich schon daran gewöhnt, dass sie ohne Zigarette stattfinden, bei anderen klappt das noch nicht so gut. Meine größte "Baustelle" ist die Terrasse. Da ist die Verknüpfung mit der Zigarette extrem stark, die bekomme ich einfach durch nichts aufgelöst. Möbel umstellen ... umdekorieren ... auf einen anderen Platz setzen - hat alles nichts geholfen. Auch der Versuch, den Schmacht auf der Terrasse bewusst auszuhalten und das Problem praktisch "auszusitzen", hat nichts gebracht. Momentan meide ich die Terrasse einfach, was im Sommer natürlich sehr schade ist. Ich hoffe mal, dass sich diese Verknüpfung irgendwann von alleine auflöst. :roll: Aber im Großen und Ganzen bin ich, was die psychischen Aspekte anbelangt, recht zufrieden. Mit der moralischen Unterstützung durch das Forum (im RL sieht es damit leider nach wie vor schlecht aus) konnte ich bisher jeden Durchhänger meistern und ich bin zuversichtlich, dass das auch bei künftigen Durchhängern klappt. Im Junizug hat sich in den letzten Tagen eine schöne Dynamik entwickelt und da hat sich ein Grüppchen gebildet, das sich gegenseitig unterstützt und viel Spaß miteinander hat. Über eine psychische Veränderung bin ich besonders froh. Ich hatte ja anfangs das Gefühl, etwas verloren zu haben ... und die Angst, der Zigarette mein Leben lang nachzutrauern. Das hat sich deutlich gebessert. Ich bin jetzt doch recht zuversichtlich, dass ich auch ohne Zigarette ein erfülltes und unbeschwertes Leben führen kann. :wink: Hinsichtlich körperlicher Verbesserungen bin ich etwas unsicher. Die Entzugserscheinungen sind zwar weg, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sich in Sachen Fitness und Kurzatmigkeit schon was getan hat. Ist vielleicht auch einfach noch zu früh nach 3 Wochen. Der Blutdruck ist gesunken, das ist schon mal gut, weil der mit ungefähr 135/90 ein bisschen hoch war. Jetzt liegt er allerdings mit ungefähr 105/65 so niedrig, dass ich mit Müdigkeit und gelegentlichem Schwindel zu kämpfen habe. Der morgendliche Raucherhusten ist weg. Hier frage ich mich aber, wie jetzt der ganze Dreck aus der Lunge raustransportiert werden soll. Müsste ich dafür nicht husten? Aber vielleicht haben sich ja die Flimmerhärchen schon so gut regeneriert, dass der Abtransport ohne Husten vonstatten geht. Wahrscheinlich muss ich mich in vielen Dingen einfach noch gedulden. :wink: Ich wollte mich ja in Sachen Ungeduld unbedingt bessern, aber so ganz klappt das wohl noch nicht. Der liebe Paul hat mir mit diesem Kommentar wieder mal einen Spiegel vorgehalten und mich darauf hingewiesen, dass ich meine Ressourcen nicht optimal nutze: [quote]Wer mal einen jagdtriebigen Hund erzogen hat, hat als Erziehende(r) eine Menge gelernt. Man lernt von einer Sekunde auf die andere mit Strenge und Konsequenz dem Hund etwas zu verbieten um dann in der nächsten Sekunde wieder mit freundlich säuselnder Stimme zu signalisieren `hast Du prima gemacht` Das ist ein unschätzbarer Vorteil im Umgang mit den Schmachtanfällen, weil man sich nicht reinsteigern muss, wenn´s vorbei ist kann man auch wieder nett zu Quälobert sein. .... und ein Schweinehund ist auch nur ein Hund.[/quote] Tatsächlich kann ich mit mir selbst nicht so geduldig und konsequent umgehen wie mit meinem Hund. Vermutlich halte ich mich selbst für weitgehend erziehungsresistent. Ich hatte zu Beginn der Hunde-Erziehung allerdings auch ein Hilfsmittel, das mir für mich selbst nicht zur Verfügung steht, nämlich die Schleppleine. Meinen Rauchtrieb muss ich ohne Netz und doppelten Boden unter Kontrolle bringen. Ein falscher Schritt (ein Zug) ... und platsch! :roll: Aber einen netteren Umgang mit Quälobert kriege ich ja schon mal ganz gut hin - insoweit mache ich ja Fortschritte. :wink: So, jetzt aber ab in die Heia. Gute Nacht Forum. Gute Nacht Quälobert - vielen Dank, dass du auch heute kaum genörgelt und gequengelt hast.
12.02.2021
14:57 Uhr
[size=2]Tag 21 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](08.07.2020) Schock am frühen Morgen: das rauchfrei-Ausstiegsprogramm verabschiedet sich. :| Aber die Community bleibt mir ja. :D Aber dafür hatte ich auf der anschließenden Gassirunde sehr gute Gedankengänge. Mein größtes Problem war ja am Anfang das Gefühl, etwas verloren zu haben. Der Gedanke, für den Rest meines Lebens auf etwas verzichten zu müssen, das mich ca. 40 Jahre lang begleitet hat, hat mir Angst gemacht. Weil ich dachte, dass mich jetzt ein Leben lang ein gewisser Schmacht begleiten wird. Dass ich mein Leben lang achtsam sein muss, um nicht rückfällig zu werden, und ich deshalb nie wieder so richtig unbeschwert sein kann. Ganz weg sind diese Ängste und diese Wehmut noch nicht, aber - durch viele motivierende Kommentare - längst nicht mehr so schlimm. Und seit heute Morgen noch ein bisschen weniger schlimm. Das war passiert: Auf der morgendlichen Gassirunde durch den Wald habe ich zwei Rehe gesehen - eine Ricke und ihr Kitz. Weil wir (mein Hund und ich) noch ziemlich weit weg waren und der Wind günstig stand, haben sie uns nicht sofort bemerkt. Deshalb blieb ich stehen, gab meinem Hund die Handzeichen "Sitz" und "Bleib" und erfreute mich an dem Anblick der Rehe. Aber nicht, ohne dabei meinen Hund so ein bisschen im Auge zu behalten. Früher wäre so eine Situation aufgrund seines Jagdtriebes unmöglich gewesen. Aber da ich Waldspaziergänge liebe und es mir und meinem Hund ersparen wollte, ihn im Wald anleinen zu müssen, haben wir intensiv an seinem Jagdtrieb gearbeitet. Mit Erfolg. Eine Zeit lang setzte er gelegentlich noch zum Spurt an, ließ sich aber durch ein lautes Kommando stoppen. Meistens konnte ich seine Ambitionen jedoch schon im Keim ersticken. Aber seit ein paar Jahren muss ich nicht einmal das mehr machen. Er interessiert sich zwar nach wie vor für Wildtiere aller Art, aber er macht keinerlei Anstalten mehr, sie zu jagen. Darauf verlasse ich mich aber nicht, denn der Jagdtrieb ist ja immer noch da - der Hund hat lediglich gelernt, ihn zu kontrollieren. Aber es gibt keine Garantie, dass es immer und jederzeit funktioniert. Ich muss also bis zum Ende seiner Tage achtsam sein, dass er die Kontrolle nicht verliert. So auch heute Morgen. Als wir kurz darauf weitergingen (die Rehe hatten uns dann doch relativ schnell gewittert und sind geflüchtet), machte es bei mir plötzlich "Klick": Hund-Jagdtrieb-Achtsamkeit ... Ich-Nikotinsucht-Achtsamkeit. :ideebirne: Ich habe mir dann viele Fragen gestellt und beantwortet: Leidet mein Hund darunter, dass er keine Wildtiere jagen darf? Nein! (Bällen nachjagen macht doch auch Spaß.) Kann mein Hund das Gassigehen unbeschwert genießen, obwohl er keine Wildtiere jagen darf? Ja! Leide ich darunter, dass ich bezüglich seines Jagdtriebs sein Leben lang achtsam sein muss? Nein! Habe ich ständig Angst, der Hund könnte mal die Kontrolle verlieren und losspurten? Nein! Kann ich trotz permanenter Achtsamkeit die Waldspaziergänge unbeschwert genießen? Ja! Fühle ich mich durch die Achtsamkeit eingeschränkt bzw. muss ich auf Genuss verzichten? Nein! (Die Achtsamkeit beansprucht ja nur einen Bruchteil meiner Sinne. Ich konnte deshalb den Anblick der Rehe genießen.) Warum also sollte ich darunter leiden, keine Zigarette mehr zu rauchen? Warum sollte ich mein Leben nicht mehr unbeschwert genießen können, nur weil ich nicht mehr rauche und weil ich eine gewisse Achtsamkeit an den Tag legen muss? Warum sollte ich ständig Angst haben, mal die Kontrolle zu verlieren und eine zu rauchen? Das war jetzt wohl ziemlich wirr und ich kann nur hoffen, dass ihr versteht, was ich damit sagen wollte. Und dass ich es selbst noch verstehe, wenn ich mir das mal wieder durchlese, um mich zu motivieren. :lol: Für alle, die meinen wirren Gedankengängen nicht folgen können, fasse ich das Ganze mal zusammen: Alles wird gut! 8) :wink: :D Abschließend möchte ich noch Rauchfrei-Lotse Meikel zitieren. Von ihm habe ich schon viel gelesen, was mich inspiriert und motiviert. Und eben hat er im Julizug etwas geschrieben, was gerade sehr gut passt: [quote]Und obwohl ich gerade für die Wachsamkeit plädiert habe, möchte ich ein Sprichwort zitieren: [i][b]"Wer die Sonnenseiten des Lebens genießen will, sollte den Himmel nicht ständig nach Wolken absuchen."[/b][/i][/quote] PS: Bester Tag seit meinem Rauchausstieg! So wenig Schmacht wie noch nie. So könnte es gerne bleiben.
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