07.07.2022 21:06

Tagebuch einer Nichtmehrraucher-Reise

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20.05.2021
11:42 Uhr
[size=2]Tag 177 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](11.12.2020) Am 22.09.2020 habe ich geschrieben, dass sich meine Fellnase genauso schwer tut wie ich, gewisse Verknüpfungen aufzulösen und dass sich bei ihm die Verknüpfung Kaffeemaschine-Terrasse extrem hartnäckig hält. Aber ich glaube, jetzt hat er’s gerafft. Wenn ich mir jetzt einen Kaffee mache, geht er nicht mehr zur Terrassentür, sondern bleibt entweder da liegen, wo er gerade liegt oder er geht zur Couch. Ich hoffe einfach mal, dass sich bei mir die Verknüpfung Terrasse-Zigarette ebenfalls aufgelöst hat. Aber das wird sich erst zeigen, wenn wieder Terrassen-Wetter herrscht. Ich bin gespannt.
20.05.2021
11:41 Uhr
[size=2]Tag 175 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](09.12.2020) Herber Rückschlag in Sachen Bauchfreiheit: Aus den 75 kg (BMI 27,5) zu Beginn meiner Bauchfrei-Reise sind 76,6 kg (BMI 28,14) geworden. :cry: Erklärung? Ganz einfach: Ich habe mir "gegönnt". Sehr viel gegönnt. Viel zu viel gegönnt. Lebkuchen ... Plätzchen ... Schokolade ... Chips ... Gummibärchen - und zwar alles im Übermaß. :oops: Ich war am Samstag beim Großeinkauf und habe da auch mal wieder Süßigkeiten gekauft. Reichlich Süßigkeiten. Und statt mir das bis zum nächsten Großeinkauf einzuteilen, habe ich alles innerhalb von ein paar Tagen in mich reingestopft. Ohne Maß und Ziel. :oops: Ich kann mich da im Moment einfach nicht beherrschen. :bang: Ich glaube, ich unterbreche mein Bauchfrei-Programm ganz offiziell … schlemme in der Adventszeit und zu Weihnachten / Silvester … und starte im neuen Jahr nochmal durch.
20.05.2021
11:38 Uhr
[size=2]Tag 169 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](03.12.2020) Ich habe heute im Novemberzug einen langen Kommentar geschrieben und den möchte ich gerne in meinem Wohnzimmer festhalten: [quote="SmoSa"] Liebe Novemberzügler*innen, ihr wollt wissen, wann es endlich besser wird? NOCH besser, meint ihr vermutlich. Erinnert euch an die ersten Tage und vergleicht das dann mit heute. Es ist definitiv schon besser geworden, oder? Aber ich weiß schon, was ihr meint. Ihr wollt wissen, wann es endlich nicht mehr anstrengend ist ... wann es sich endlich "normal" anfühlt, nicht mehr zu rauchen. [b]Mein ultimativer Tipp: Hört auf, euch das zu fragen![/b] Hört auf, den Tag herbeizusehnen, an dem es einen Riesenknall gibt und es sich ganz plötzlich ganz normal anfühlt, nicht mehr zu rauchen. Dieser Tag wird nicht kommen. Weil es kein Ereignis ist, sondern ein Prozess. Und diesen Prozess behindert man mit einer zu großen Erwartungshaltung. Dapa hat dazu bereits etwas sehr Gutes geschrieben. Zwar ein bisschen wirr :wink: :lol:, aber absolut zutreffend. [quote="Dapa1301"]Ich bin sehr froh, dass ich immer noch nicht darüber nachdenke, was morgen ist oder wann ich endlich nicht mehr ans Rauchen denken muss. Die einzige Stunde bzw. das jetzt kann ich sehr gut vertragen. Es ist nicht so quälend. Ich denke noch nicht mal früh an den Abend oder ans später. Es interessiert mich nicht, wie ich mich abends fühle - das bringt mich zu sehr dazu, ans Rauchen zu denken. Mein Budychen ist da und ich weiß, dass ich es nicht ändern kann. Er wird irgendwann wahrscheinlich weg sein und ich werde es nicht merken, weil ich dann einfach nicht mehr ans Rauchen denken werde. Und daher muss ich darauf nicht warten, weil ich es dann nicht mehr wissen werde.[/quote] Schraubt eure Erwartungshaltung runter und seid geduldig. Haltet euch vor Augen, wie viele Jahre ihr geraucht habt und dass man dann einfach nicht erwarten kann, dass nach ein paar Wochen Nichtmehrrauchen alles vorbei und vergessen und gut ist. [b]Aber die Rauchgedanken nehmen - sowohl in der Häufigkeit als auch in der Intensität - immer weiter ab. Ganz sicher![/b] Ich selbst habe leider viel zu lange gebraucht, diese Erwartungshaltung abzulegen. Auch wenn es für mich nach ein paar Wochen einfacher geworden war, nicht mehr zu rauchen, so war ich doch ein sehr unzufriedener Nichtmehrraucher. Ich hatte zwar kaum noch nennenswerte Schmacht-Attacken, aber ich dachte immer noch x-mal am Tag daran, wie schön es doch wäre, jetzt eine zu rauchen. Diese Gedanken waren zwar jeweils gut auszuhalten, aber weil sie so oft kamen, hat mich das tierisch genervt. Ich habe gehadert, gezweifelt und mich gefragt, wann sich das Nichtmehrrauchen endlich normal anfühlt ... wann ich endlich nicht mehr so oft ans Rauchen denke. Aber dann hat mich eine liebe Rauchfrei-Lotsin animiert, es mal mit "Akzeptanz" zu versuchen. Und das habe ich dann auch gemacht, d.h. ich habe es einfach akzeptiert, dass ich noch so oft ans Rauchen denke. Etwas zu akzeptieren bedeutet, es einfach so anzunehmen wie es ist, statt sich immer und immer wieder damit auseinanderzusetzen bzw. dagegen anzukämpfen. Ich habe also angefangen, meine Rauchgedanken mit einem leichten Schulterzucken zu quittieren, ihnen ein lapidares "ist halt so" zu entgegnen und sie emotionslos weiterziehen zu lassen. Das hat super funktioniert - es hat mich entlastet und mich von Frustration und anderen negativen Gefühlen befreit. Und irgendwann fiel mir dann auf, dass ich bei weitem nicht mehr so oft ans Rauchen denke wie noch ein paar Wochen zuvor. [b]Ganz still und heimlich war es WESENTLICH besser geworden. So still und heimlich, dass ich es fast nicht mitbekommen hätte...[/b] :wink: :riesengrinser: Abschließend noch der Tipp, dem Nikotinteufel nicht für alles die Schuld zu geben, denn manchmal steckt vielleicht ganz was anderes dahinter. Ich zitiere mal einen meiner Tagebuch-Einträge: [quote]Gestern ist mir der Kaffee ausgegangen und ich kam nicht mehr zum Einkaufen. Auch heute Vormittag nicht. Ab dem späten Vormittag ging es mir heute total besch…eiden. Ich hatte heftige Kopfschmerzen, war übellaunig, antriebslos und hatte Schmacht. Nornikotin-Abbau, dachte ich mir. Nachmittags kam mir dann aber der Gedanke, es könnte auch am fehlenden Koffein liegen. Also Kaffee gekauft … Kaffee gekocht … Kaffee getrunken - und ein paar Minuten später ging’s mir wieder deutlich besser. Echt interessant: Was ich für Zigaretten-Schmacht hielt, war in Wirklichkeit Kaffee-Schmacht. Vermutlich steckt hinter den Schmacht-Attacken öfter mal gar nicht das Bedürfnis nach einer Zigarette sondern nach irgendwas anderem, z.B. Kaffee, Zucker, Abwechslung, Gesellschaft, Spaß, Bestätigung, Zuwendung…[/quote] Ich wünsche euch noch viel Durchhaltevermögen auf eurer Nichtmehrraucher-Reise, aber auch ganz viel Geduld und Gelassenheit. Und unterstützt euch weiterhin so gut - jeder Einzelne von euch ist stark, aber gemeinsam seid ihr noch stärker. LG Christine[/quote]
20.05.2021
11:36 Uhr
[size=2]Tag 166 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](30.11.2020) Ich tue mich ehrlich gesagt ziemlich schwer auf meiner Bauchfrei-Reise. :cry: Ist ja kein Selbstläufer und erfordert viel Disziplin. Und da hapert es aktuell leider gewaltig. :bang: Ich möchte natürlich immer noch abnehmen, aber ich habe keine Lust, mich dafür zu quälen - das Leben ist momentan durch die ganzen Corona-Einschränkungen schwer genug… :roll: Mich beim Rauchen einzuschränken, funktionierte in der Vergangenheit auch immer nur kurzfristig. Da half nur "gar nix mehr". Mich beim Essen zurückzuhalten, funktioniert auch immer nur kurzfristig. Hilft da vielleicht auch nur "gar nix mehr"? :wink: :kaputtlachsmile:
20.05.2021
11:33 Uhr
[size=2]Tag 162 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](26.11.2020) Hier ist ja immer wieder mal die Rede davon, wie schön es doch wäre, ein Gelegenheitsraucher sein zu können. Auch ich wollte vor vielen, vielen Jahren Gelegenheitsraucher werden, als ich nach meinem ersten Rauchstopp wieder zum Glimmstängel gegriffen hatte, und bin kläglich gescheitert. Wie eigentlich alle, die von diesem Gelegenheitsrauchen träumen. Es soll zwar ein paar wenige geben, die das hinbekommen, aber das halte ich für ein Gerücht. Also sie bekommen es möglicherweise hin, nur gelegentlich zu rauchen, aber ich glaube nicht, dass sie dabei glücklich sind. Vielmehr glaube ich, dass sie tarnen und/oder täuschen. Ich habe mich neulich mal mit so einem Gelegenheitsraucher unterhalten. Er erzählte mir, dass er vor 2 Jahren aufgehört hat, aber bei geselligen Anlässen ab einem bestimmten Alkoholpegel zur Zigarette greift. Und dass er das gründlich satt hat. Sowohl die Raucher als auch die Nichtmehrraucher in seinem Umfeld beneiden ihn um dieses Gelegenheitsrauchen, aber sie wissen nicht, welch hohen Preis er dafür zahlen muss. Er hat mir erzählt, wie schwer es ihm nach diesen Rauch-Anlässen fällt, das Rauchen wieder bleiben zu lassen ... und zwar von Mal zu Mal immer schwerer. Dass er praktisch jedes Mal wieder auf Entzug ist. Und dass ihm das mittlerweile so schwer fällt, dass er jetzt beschlossen hat, bei der nächsten Feier keinen Alkohol mehr zu trinken, damit er nicht wieder zur Zigarette greift. Und ich denke, dass sich alle sog. Gelegenheitsraucher genauso (oder zumindest ähnlich) quälen müssen dafür, dass sie ab und zu mal zugreifen. Und diejenigen, die sich nicht durch permanenten Entzug quälen, tarnen sich vermutlich nur als Gelegenheitsraucher und rauchen in Wahrheit zwischen den offiziellen Gelegenheiten heimlich im stillen Kämmerchen. Ich für meinen Teil habe den Traum vom Gelegenheitsraucher ausgeträumt. Nie wieder einen einzigen Zug!
20.05.2021
11:30 Uhr
[size=2]Tag 159 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](23.11.2020) Ich fühle mich mittlerweile wirklich recht gut als Nichtmehrraucherin und bin echt froh, dass ich diesen Weg gegangen bin. Auch wenn ich z.B. nicht besser schmecken und nur unwesentlich besser riechen kann als früher ... auch wenn ich bei Anstrengung noch genauso schnaufe wie vor dem Rauchstopp (vermutlich habe ich ganz schlicht und ergreifend eine grottenschlechte Kondition :oops:) ... auch wenn ich einige Kilo zugelegt habe ... so sehe ich doch reichlich Vorteile. Vor allem natürlich, dass ich meiner Gesundheit was Gutes tue, aber auch z.B., dass ich frischer aussehe und nicht mehr nach Rauch stinke. Außerdem bin froh, dass ich nur noch wegen meiner Fellnase auch bei schlechtem Wetter raus muss und nicht mehr wegen meiner Sucht. Und last but not least hat mich die Nichtmehrraucher-Reise verändert. Ich habe mich neu kennengelernt, sehe viele Dinge klarer und ich bin selbstbewusster geworden. Lange Rede, kurzer Sinn: [b]Ich bin froh, nicht mehr rauchen zu müssen![/b] :D Die Arbeit hat sich also gelohnt. Wobei "Arbeit" eigentlich der falsche Ausdruck ist, weil wir ja etwas [b]nicht[/b] tun, nämlich nicht rauchen. [b]Wir erreichen unser Ziel mit Nichtstun ... ist das nicht klasse?[/b] :riesengrinser:
20.05.2021
11:27 Uhr
[size=2]Tag 157 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](21.11.2020) Die Strategien, die man bei der Rauchfreiheit angewendet hat, sollten eigentlich auch bei der Bauchfreiheit helfen. Hunger ist ja auch eine Form von Schmacht und da muss man sich halt irgendwie ablenken. Oder ein großes Glas Wasser trinken. Oder auch einfach aussitzen. Man entwickelt ja auf der Nichtmehrraucher-Reise eine gewisse Leidensfähigkeit und die hilft bestimmt auch auf der Bauchfrei-Reise. Gestern hatte ich gegen 22 Uhr - wie eigentlich fast jeden Abend - Besuch vom kleinen Hunger. Aber statt mich auf eine Diskussion mit ihm einzulassen habe ich ihm gesagt, dass es heute nichts mehr gibt ... Schulterzucken ¯\_(ツ)_/¯ ... "ist halt so" :roll: ... und Tschüss! :riesengrinser:
20.05.2021
11:25 Uhr
[size=2]Tag 155 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](19.11.2020) Habe seit dem Rauchstopp 8 kg zugenommen. :oops: Da das mit der Rauchfreiheit mittlerweile recht problemlos klappt, werde ich jetzt die Bauchfreiheit in Angriff nehmen. Ich starte mein Bauchfrei-Programm mit einem Gewicht von 75 kg und einem BMI von 27,5. Und einem Bauchumfang von 103 cm… :-o :oops: [b]Mein Ziel:[/b] Ein Gewicht erreichen, mit dem ich mich wohl fühle ... ich denke da an ca. 62 kg ... und dieses Gewicht dann auch halten. Etwa 13 kg abnehmen zu wollen, ist natürlich eine ordentliche Hausnummer. Das geht nicht von heute auf morgen. Und man soll ja auch langsam abnehmen. Ein Kilo nach dem anderen ... Schritt für Schritt. Egal ob es ein Jahr dauert ... oder zwei Jahre ... oder auch drei. [b]Meine Strategie:[/b] [list]Mehr Bewegung bzw. intensivere Bewegung (z.B. beim Gassigehen Tempo erhöhen)[/list][list]Weniger naschen[/list][list]Nur essen, wenn ich wirklich Hunger habe (d.h. die durch Dopaminmangel entstandene "Leere" nicht mehr mit Kalorien auffüllen :oops:) ... gesünder essen ... bewusster essen ... länger kauen ... aufhören, wenn ich satt bin (auch wenn der Teller noch nicht leer ist :oops:)[/list] [b]Anregungen:[/b] Beim Hausputz durch die Wohnung tanzen :taenzerin: (könnte auch Hula Hoop mit durchsichtigem Reifen sein :lol:) Aerobic :drachezumdampfablassen: Hometrainer nicht mehr als Kleiderständer benutzen :radfahren: Außerdem halte ich Rumkugeln für sehr hilfreich. Natürlich nicht die Schoko-Dinger, sondern das hier: :kaputtlachsmile: Lachen ist gesund und mit Humor fallen viele Dinge leichter. Auch das Abnehmen. :wink:
20.05.2021
11:23 Uhr
[size=2]Tag 151 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](15.11.2020) [b]150 Tage rauchfrei gemeistert - Ankunft beim Griechen[/b] Mein Zähler zeigt 150 rauchfreie Tage an und ich durfte beim Griechen feiern. Es hat mich total gefreut, dass mir dort und hier in meinem Wohnzimmer so viele liebe Forumshausener*innen zu meinem Jubiläum gratuliert haben. Jetzt habe ich es also erreicht, das dritte große Etappenziel. Im Gegensatz zu den ersten beiden 50er-Etappen verlief meine Nichtmehrraucher-Reise zum Griechen sehr unspektakulär. Kein theatralisches Gejammer, kein Hadern und kein Zweifeln. Ich habe zwar immer noch recht oft ans Rauchen gedacht, aber seit ich diese Rauchgedanken akzeptiere, sie mit einem Schulterzucken quittiere, ihnen "ist halt so" entgegne und sie einfach weiterziehen lasse ... seitdem belasten sie mich nicht mehr. Ein kurzer Gedanke - nicht mehr und nicht weniger. Auch der - in letzter Zeit gelegentlich geäußerte - Wunschgedanke, wenigstens "Ziggi" möge mir doch in dieser für mich recht schwierigen "Corinna"-Zeit tröstliche Gesellschaft leisten, ist letztendlich nichts anderes als ein kurzer Gedanke, den ich einfach weiterziehen lasse und der keine Gefahr für meine Rauchfreiheit darstellt. Weil ich weiß, dass mich eine Zigarette nicht wirklich trösten und rein gar nichts an der Situation ändern würde. Mein Mantra, das mich in den letzten zwei Monaten begleitet hat - [b]Ich rauche nicht mehr ... und das ist gut so![/b] - hat mir also sehr gute Dienste geleistet. Aber jetzt brauche ich es nicht mehr, weil ich die Akzeptanz verinnerlicht habe. Vielleicht werde ich mir ein neues Mantra zulegen, vielleicht aber auch nicht. Weil ich eigentlich keines mehr brauche. Weil das Nichtmehrrauchen inzwischen eine gewisse Normalität erlangt hat und mich kaum noch Willenskraft und Energie kostet. Ich weiß, dass ich noch nicht über den Berg bin und gerade diese Normalität eine gewisse Wachsamkeit erfordert, um sich nicht von seinem Suchtgedächtnis verführen bzw. überlisten zu lassen. Mein Quälobert verhält sich wirklich sehr anständig und nörgelt und quengelt, wenn überhaupt, nur noch leise flüsternd. Aber leicht möglich, dass er insgeheim einen perfiden Plan ausheckt, wie er doch nochmal zum Zug kommen könnte. Und leicht möglich, dass nochmal Tage kommen, an denen er laut aufbegehrt ... zetert und schreit ... mir Schmacht-Attacken schickt und mich wackeln lässt. Aber dieses Forum wird mich auch an solchen Tagen tragen, so wie es mich die letzten 150 Tage getragen hat. Danke, Forumshausen! :D
20.05.2021
11:15 Uhr
[size=2]Tag 149 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](13.11.2020) "Corinna" macht mir das Leben momentan recht schwer. Da ploppt doch gelegentlich der Gedanke auf, wie schön und tröstlich es doch wäre, wenn mir "Ziggi" Gesellschaft leisten würde. Mein Suchtgedächtnis will mir einreden, dass ich mich besser fühlen würde mit Ziggi. Aber mein Verstand weiß, dass mir Ziggi vielleicht für ein paar Minuten ein tröstliches Gefühl vermitteln, die Situation insgesamt aber nicht verändern würde. Zumindest nicht zum Positiven. Im Gegenteil. Ich wäre dann schnell wieder ein Nikotin-Junkie und das möchte ich nicht. Also werde ich rauchfrei bleiben und das Beste aus der Situation machen. 2020 wird mir in Erinnerung bleiben als ein schwieriges Jahr, weil ein Virus unser Leben verändert und unsere Gesundheit in Gefahr gebracht hat. [b]2020 wird mir aber auch in Erinnerung bleiben als ein erfolgreiches Jahr, weil mein Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören, mein Leben verändert hat und ich damit viel für meine Gesundheit getan habe.[/b] Momentan nimmt uns das Virus bzw. die Politik viele Entscheidungen ab, aber die Rauchfreiheit ist und bleibt unsere ganz persönliche Entscheidung. [b]Und es war und ist eine großartige Entscheidung![/b]
20.05.2021
11:11 Uhr
[size=2]Tag 147 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](11.11.2020) Ich habe heute im Oktoberzug einen langen Kommentar geschrieben und den möchte ich gerne in meinem Wohnzimmer festhalten: [quote="SmoSa"] Hallo liebe Oktoberzügler*innen, ich habe einen gültigen Fahrschein für den Junizug und fahre jetzt einfach mal eine Station bei euch mit ... wird mich schon kein Fahrkarten-Kontrolleur erwischen. :P :wink: Ich möchte mal versuchen, die Frage von Astrid/Stelli15 zu beantworten. [quote="Stelli15"]Gibt es eigentlich irgendeine wissenschaftliche Erklärung dafür, dass der Entzug so ein Auf und Ab ist? Ich finde es einfach erstaunlich, dass es jeden Tag einfach anders sein kann....und leider nicht stetig nur bergauf geht.[/quote] Erst einmal möchte ich eine Lanze für den Rauchteufel brechen - er ist nicht an allem schuld! Wir machen oft den Fehler, jede Unpässlichkeit und jedes Zwicken und Zwacken als Entzugserscheinung zu deuten und den Rauchteufel auch für alle Gefühlsschwankungen verantwortlich zu machen. Dabei vergessen wir gerne, dass wir auch als Raucher gute und schlechte Tage hatten. Aber auch wenn er nicht an allem schuld ist, so hat er doch großen Anteil an der "Achterbahn der Gefühle" und das hat viel mit Bio-Chemie zu tun. Ich versuche mal, das ganz grob und mit einfachen Worten zu erklären und bitte um Verzeihung, wenn es nicht hundertprozentig richtig ist. (Wer es genauer/fundiert wissen möchte, kann es ja googeln.) Nikotin greift sehr massiv in das Belohnungssystem unseres Gehirns ein. Es dockt an bestimmten Rezeptoren an, stimuliert dadurch das Belohnungszentrum und es wird Dopamin (ein sog. Glückshormon) ausgeschüttet. Und weil das Nikotin das ja so wunderbar regelt, überlassen wir ihm das auch gerne, d.h. die körpereigene Dopaminherstellung/-ausschüttung wird heruntergefahren. Je länger und je mehr Nikotin wir zuführen, desto mehr dieser Rezeptoren werden neu ausgebildet. Und damit die alle bedient werden können, muss eine gewisse Menge (und auch immer mehr) Nikotin zugeführt werden. Wenn wir mit dem Rauchen aufhören, dann stoppt natürlich die vom Nikotin gesteuerte Dopamin-Ausschüttung. Jetzt muss sich der Körper wieder selbst um die Produktion und Ausschüttung des Glückshormons kümmern. Aber das funktioniert nicht auf Knopfdruck, sondern muss erst langsam wieder anlaufen. Außerdem sind da plötzlich so viele Rezeptoren vorhanden, dass der Körper es gar nicht schafft, alle zu bedienen. Da sind also erstmal Dopaminspeicher, die nicht bedient werden können, also leer bleiben. Und das erklärt wohl auch diese "Leere", die viele Nichtmehrraucher empfinden. Der durch das Nikotin erhöhte Dopaminspiegel führt außerdem dazu, dass diverse Konditionierungen/Verknüpfungen ausgebildet werden, d.h. dass bestimmte Situationen mit "Nikotin = Belohnung" verknüpft werden. Haben wir also in bestimmten Situationen immer geraucht, dann schreit unser Suchtgedächtnis bei Eintreten dieser Situation automatisch nach seiner Belohnung, also nach Nikotin. Schwierige Aufgabe erledigt? RAUCHEN!!! Stress? RAUCHEN!!! Kaffee? RAUCHEN!!! Gesellige Runde? RAUCHEN!!! Wir haben also als Nichtmehrraucher zwei Aufgaben: Erstens müssen wir uns durch den Wegfall der "Belohnung Nikotin" aktiv darum kümmern, uns anderweitig zu belohnen und so für die Ausschüttung von Glückshormonen zu sorgen. Wie diese Belohnung aussehen kann, ist natürlich sehr individuell. Das können Kleinigkeiten sein, wie z.B. ein duftendes Schaumbad, eine neue Teesorte, ein achtsamer Spaziergang durch den Wald, das bewusste tiefe Einatmen von Frischluft oder ein Wellness-Tag. Das können Erlebnisse/Unternehmungen sein, die man schon länger nicht mehr hatte. Oder man kauft sich vom gesparten Zigarettengeld etwas, was man sich sonst nicht hätte leisten können. Zweitens müssen wir die ausgebildeten Konditionierungen/Verknüpfungen lösen und dadurch nach und nach unser Suchtgedächtnis löschen. Sich nach einer erledigten Aufgabe mit einer aromatischen Tasse Tee, einer spannenden Kurzgeschichte oder einem Rundgang durch das Rauchfrei-Forum belohnen. Bei Stress das Fenster öffnen und ein paar Mal tief durchatmen. Statt Kaffee z.B. Tee trinken oder den Kaffee an einem anderen Platz trinken als früher. Sich in geselliger Runde freuen, dass man nicht mehr rausgehen muss zum Rauchen und man deshalb auch keine witzigen Geschichten mehr verpasst. Diese beiden Aufgaben bewältigt nicht jeder gleich gut und deshalb fällt der Rauchausstieg dem einen leichter als dem anderen. Und auch der Einzelne schafft es nicht an jedem Tag gleich gut und deshalb kann es sein, dass wir an einem Tag total euphorisch sind und das Gefühl haben, dass es doch "voll easy" ist, nicht mehr zu rauchen ... und am nächsten Tag fallen wir in ein Loch und empfinden das Nichtmehrrauchen als total anstrengend und zermürbend. Diese "Achterbahn der Gefühle" kann noch einige Zeit andauern, aber die Ups und Downs sind nur am Anfang so extrem steil. Je länger die Fahrt geht, desto gemäßigter werden sie. Was auch eine große Rolle spielt, wie leicht oder schwer uns der Rauchstopp fällt, ist unsere Einstellung dazu. Wer mit einer positiven Einstellung rangeht (z.B.: Ich WILL mir etwas Gutes tun und ein rauchBEFREITes Leben führen) wird sich leichter tun als derjenige, der das Ganze mit einer negativen Einstellung angeht (z.B.: Ich MUSS aus gesundheitlichen Gründen auf Zigaretten VERZICHTEN). Ich persönlich habe mich leider ziemlich lange sehr schwer getan mit der richtigen Einstellung und habe "Ziggi" viel zu lange nachgetrauert. Auch wenn es für mich nach ein paar Wochen einfacher geworden ist, nicht mehr zu rauchen, so war ich doch ein sehr unzufriedener Nichtmehrraucher, weil ich immer noch x-mal am Tag dachte, wie schön es wäre, jetzt eine zu rauchen. Irgendwann schlitterte ich regelrecht in eine Art Sinnkrise - ich habe gehadert, gezweifelt und mich gefragt, wann sich das Nichtmehrrauchen endlich normal anfühlt ... wann ich endlich nicht mehr so oft ans Rauchen denke. Aber dann hat mich eine liebe Rauchfrei-Lotsin animiert, es mal mit "Akzeptanz" zu versuchen. Und das habe ich dann auch gemacht, d.h. ich habe es einfach akzeptiert, dass ich noch so oft ans Rauchen denke. Etwas zu akzeptieren bedeutet, es einfach so anzunehmen wie es ist, statt sich immer und immer wieder damit auseinanderzusetzen bzw. dagegen anzukämpfen. Ich habe also angefangen, meine Rauchgedanken mit einem leichten Schulterzucken zu quittieren, ihnen ein lapidares "ist halt so" zu entgegnen und sie emotionslos weiterziehen zu lassen. Das hat super funktioniert - es hat mich entlastet und mich von negativen Gefühlen (wie z.B. Wehmut) befreit. Und diese Akzeptanz führte auch zu meinem neuen Mantra, das mich seitdem begleitet: Ich rauche nicht mehr ... und das ist gut so! So, das ist jetzt ein ziemlicher Roman geworden. :oops: Nehmt euch davon, was ihr brauchen könnt, und lasst den Rest einfach liegen. :wink: Ich wünsche euch noch viel Mut, Kraft, Geduld, Gelassenheit und Durchhaltevermögen auf eurer Nichtmehrraucher-Reise. Und unterstützt euch weiterhin so gut - gemeinsam seid ihr stark! Liebe Grüße Christine[/quote]
20.05.2021
11:09 Uhr
[size=2]Tag 146 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](10.11.2020) Die Nichtmehrraucher-Reise und "Corinna" haben mich nachdenklich gemacht, d.h. ich habe sehr viel darüber nachgedacht, was wichtig ist im Leben und was nicht ... was ich will und was ich nicht mehr will. Ich möchte Ballast abwerfen und deshalb miste ich momentan kräftig aus. Das Haus und die Seele. Ich trenne mich von Dingen, die ich nicht wirklich brauche ... und von Menschen, die mir nicht gut tun. Ich sehe viele Dinge klarer als vorher … unvernebelt halt … und das gefällt mir. :D Die Nichtmehrraucher-Reise hat mich aber nicht nur nachdenklich, sondern auch selbstbewusster gemacht. Das bestätigt sich täglich beim Blick in den Spiegel. Mein grau-weißer Haaransatz misst mittlerweile mehrere Zentimeter und ist sehr deutlich zu sehen. :| Und es sieht nicht unbedingt schön aus. :roll: Aber ich ziehe das jetzt durch. 8) Und zwar ohne Tönung ... einfach rauswachsen lassen ... ganz selbstbewusst ... obwohl ich mir diese radikale Lösung eigentlich nicht zugetraut hatte. Aber irgendwie finde ich mich toll mit grauen Haaren! :lol: [i][b]Als ich mich selbst zu lieben begann,[/b] konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN. [b]Als ich mich selbst zu lieben begann,[/b] verstand ich, wie sehr es jemanden beeinträchtigen kann, wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzuzwingen, auch wenn ich eigentlich weiß, dass der Zeitpunkt nicht stimmt und dieser Mensch nicht dazu bereit ist – und das gilt auch, wenn dieser Mensch ich selber bin. Heute weiß ich: Das nennt man RESPEKT. [b]Als ich mich selbst zu lieben begann,[/b] habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man REIFE. [b]Als ich mich selbst zu lieben begann,[/b] habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist – von da an konnte ich gelassen sein. Heute weiß ich: Das nennt man SELBSTVERTRAUEN. [b]Als ich mich selbst zu lieben begann,[/b] habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich, das nennt man EINFACHHEIT. [b]Als ich mich selbst zu lieben begann,[/b] habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“, aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE. [b]Als ich mich selbst zu lieben begann,[/b] habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt: das nennt man BESCHEIDENHEIT. [b]Als ich mich selbst zu lieben begann,[/b] habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet, so lebe ich heute jeden Tag und nenne es ERFÜLLUNG. [b]Als ich mich zu lieben begann,[/b] da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann. Doch als ich es mit meinem Herzen verbunden hatte, wurde mein Verstand ein wertvoller Verbündeter. Diese Verbindung nenne ich heute WEISHEIT DES HERZENS. Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN! (Charlie Chaplin)[/i]
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