Einen wunderschönen guten Morgen euch allen!
Lange habe ich mich in meinem eigenen Wohnzimmer nicht mehr blicken lassen, aber heute wird es doch mal wieder Zeit. Denn heute bin ich ein Jahr rauchfrei und das muss ich feiern! :fireworks::fireworksblue:
Von daher ist es auch Zeit, mal wieder einen Tagebucheintrag und ein Fazit zu verfassen:
Die Abstände, in denen ich mich hier gemeldet habe, wurden immer größer. Einfach, weil es immer weniger zu berichten gibt, je länger man rauchfrei ist.
Die erste Zeit des Rauchstopps viel mir sehr schwer. Wenn ich mir meine Einträge hier noch so durchlese, kann ich mich noch sehr gut an die Verzweiflung, die depressiven Verstimmungen und den Frust erinnern.
Nachdem die erste schwierige Zeit nach ca. zwei Monaten überstanden war, hatte ich aber doch noch recht lange mit Frust, Schmacht- und Wutanfällen zu kämpfen. Hier hat mir dann der Ratschlag der lieben smosa, es einfach mal mit Akzeptanz zu versuchen, sehr geholfen, auch wenn es etwas gedauert hat, ihn zu verstehen und zu verinnerlichen.
Nach sechs Monaten ging es dann endlich bergauf und meine Laune wurde wieder deutlich besser.
Heute bin ich wieder der fröhliche und positive Mensch von vor dem Rauchstopp, aber gestärkter und mit vielen Selbsterkenntnissen.
Trotz aller Anfangsschwierigkeiten habe ich meine Entscheidung nie in Frage gestellt. Ich wollte aufhören und es beim ersten Versuch schaffen. Und das ist mir gelungen. Denn ich habe von Anfang an erkannt, wie viel ich dadurch gewinne und dass ich eigentlich nichts verliere.
Ich habe die positiven Veränderungen in meinem Alltag und an meinem Körper bewusst wahrgenommen und mich in schwierigen Situationen immer daran festgehalten. Es ist immer noch wundervoll, wie gut Dinge schmecken, wie viel Luft ich jetzt beim Sport bekomme und dass meine Zähne und Finger ihre normale Farbe behalten. Auch bin ich viel entspannter, weil ich nicht mehr „aber noch schnell eine rauchen“ muss. Das sind nur ein paar Beispiele, aber die Liste könnte ich noch ewig fortführen.
Heute denke ich immer noch ab und zu an die Zigarette, aber ich lächle dann darüber und lasse den Gedanken vorbeiziehen. Ich glaube, dass das Rauchen, auch wenn ich es nicht mehr aktiv tue, ein Teil von mir bleiben wird, vielleicht sogar immer. Aber das ist in Ordnung, es ist schließlich auch ein 13 Jahre langer Teil meiner Vergangenheit.
Ich bin heute froh, dass ich am Anfang so zu kämpfen und zu leiden hatte. Denn ich glaube, dass mich das immer davon abhalten wird, jemals wieder in einem leichtsinnigen Moment eine Zigarette zu rauchen. Da will ich wirklich nicht nochmal durch.
Es mag recht theatralisch klingen, aber ich betrachte meinen Rauchstopp mit meinen verhältnismäßig jungen Jahren für die größte Leistung, die ich bisher in meinem Leben erbracht habe.
Das nächste Ziel steht aber auch schon fest: endlich die Rauchfrei-Pfunde dauerhaft loswerden. Aber auch da bin ich zuversichtlich. Denn wenn ich es geschafft habe, mit dem Rauchen aufzuhören, kann ich alles schaffen.
Mit diesem Satz möchte ich das Tagebuch hier nun auch schließen und mein Wohnzimmer nur noch als solches verwenden.
Ich wünsche euch einen wundervollen Sonntag :sun:
Viele Grüße
Heady