[quote="Panini"]
Ihr seid die Besten, wirklich wahr!
Aber ich habe nie "automatisch" geraucht oder unbewusst. Gerade in den letzten zwei Jahren, seit ich kämpfe aufzuhören, habe ich jede Zigarette bewusst geraucht. Die meisten waren wie eine Meditation für mich.
Und privat habe ich so arg viele Probleme. Das Rauchen löst die Probleme nicht, macht sie aber erträglicher und vielleicht ist es doch besser, ich rauche wieder anstatt dass ich mit dem Alkohol rückfällig werde..... Das Nichtrauchen verstärkt meine privaten Probleme und macht sie größer. Ich habe das nie erwähnt, dass ich in einer doofen Situation lebe. Gerade auch weil ich der Überzeugung war, das eine hat mit dem anderen nichts oder nicht viel zu tun. Und ich hasse Ausreden. Aber ich kann es nicht länger wegleugnen, dass mein Leben momentan schwer zu ertragen ist und der Nikotinentzug es verschlimmert.
Es tut mir leid, dass ich so offen bin. Ich werde es auch nie mehr erwähnen.
Ich dachte naiverweise , wenn ich aufhöre zu rauchen, dann wird alles gut. Dann schaffe ich alles. Und dann hätte ich mehr Kraft und Geld, meine Probleme zu lösen. Aber ich schaffe es ja seit Jahren nicht, diesen Suchtknoten hier zu lösen....
Habt einen schönen Sonntag und am besten kümmert Ihr Euch nicht mehr um mich. Sorgt IIhr bitte alle gut für Euch. IHR seid die HELDEN !!!!
Herzallerliebste Grüße
Panini
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Liebe Panini,
wenn die Zigaretten wie eine Meditation waren, dann kannst du sie ja durch Meditieren ersetzen. Gemütlich hinsetzen, Wecker auf 15-20 Minuten einstellen, Augen schließen und versuchen auf den Atem zu achten. Wenn die Gedanken abschweifen und das werden sie, wieder zum Atem zurück. Voila.
Der Nikotinentzug ist sehr sehr schwer. Da stimme ich dir vollkommen zu. Ich fand die ersten drei Tage unerträglich. Gestern war ein guter Tag, heute habe ich wieder etwas mehr Schmacht. Zu den Qualen der ersten drei Tage kam, dass ich einen Hund einschläfern musste und meine beste Freundin einen ernsten operativen Eingriff am Herzen hatte, was mich sehr nervös machte. Normalerweise hätte ich diese Situationen früher als gute Gründe empfunden zu rauchen. Hätte es etwas an der Situation geändert? Nein! Hätte es mir Erleichterung verschaffen? Ja! ABER nicht von der Trauer um den Hund oder der Angst um meine herzallerliebste Freundin, sondern von dem, was die Zigarette selbst erschaffen hat, der Schmacht.
Es stimmt, dass der Entzug Kraft kostet, aber dass das Rauchen dir hilft das Leben besser zu meistern ist eine Illusion. Das Rauchen macht dein Leben schwerer, nicht einfacher. Zu den Problemen, mit denen wir uns ALLE manchmal auseinandersetzen müssen, kommt die Sucht, die sich alle paar Minuten meldet und uns zwingt uns selbst zu vergiften.
Der Entzug mag schwer sein, aber mittel- und langfristig wirst du mehr Kraft ohne Gift in deinem Blut und deinen Lungen haben.
Und liebe Panini, du musst dich nicht für deine Offenheit entschuldigen. Dafür ist das Forum da. Und diese Gedanken, die du jetzt hast, kennen wir alle. Wie oft haben wir uns gesagt, dass heute nicht der richtige Zeitpunkt ist, der Sucht die Stirn zu bieten. Wir hatten 1000 Ausreden und es sind Jahrzehnte vergangen und tausende von Euros verbrannt worden.
Wenn du nochmal die Möglichkeit hättest zurück zu gehen zu der ersten Zigarette, würdest du sie nochmal rauchen, wenn du gewusst hättest, wie lange du danach rauchen MÜSSTEST?
Keiner von uns hätte angefangen, wenn er gewusst hätte, wie schwer es sein würde, davon loszukommen. KEINER!
Du kannst nicht zurückgehen zu ersten, aber ein Nein zur nächsten wird dich auf Dauer stärken. Du wirst mehr Lebensqualität und Gesundheit haben, aber der Entzug ist nun mal nicht einfach.
Lass uns das zusammen durchstehen.
:smileumarmung: