Moin zusammen,
@sweety......Danke!:lol:
@libertetoujours.......sehr schöne Zusammenstellung, wie gesagt, vielleicht braucht es hier im Forum noch eine extra Schublade zum sammeln?
Aber diese "Rezepte" sind nur ein Indiz für etwas, worüber ich seit einiger Zeit, genauer gesagt seit meinem ersten rauchfreien Tag nachdenke.
Wenn man hier im Forum etwas stöbert, findet man alle möglichen Entzugserscheinungen. Um nur einige zu nennen:
Schlafstörungen (Einschlafstörung, Durchschlafstörung, frühes Erwachen, Albträume), Konzentrationsstörungen, Traurigkeit, Euphorie, Heißhungerattacken und andere "Ersatzsüchte" (Computerspiele, Alkohol), motorische Unruhe (Bewegungsdrang) bzw. Bewegungsunlust, Angst, Angst vor der Angst.
Das sind heftige Befindlichkeitsstörungen, eine von ihnen reicht völlig aus, um ernsthaft "krank" zu sein, die meisten von uns haben mehrere. Würde ich zum Arzt gehen, über diese Einschränkungen klagen, dabei nicht sagen, dass ich aufgehört habe zu rauchen, wäre es ein leichtes eine Diagnose in Richtung Depression, Burn out, PTBS zu bekommen.
Wir alle hoffen, dass das alles mit der Zeit vergeht, das wird es auch, aber damit ist das Problem nicht gelöst. Alle Symptome sind Strategien des Körpers, uns das zu verschaffen, was wir uns sonst nicht geben. Albträume sind nicht immer nur die Folge des "leichten Schlafs", sondern Verarbeitung unbewusster Dinge, über die wir sonst nicht gerne sprechen. Genauso ist es mit all den anderen Schlafstörungen oder der Konzentrationsschwäche. Da passieren große, mächtige Dinge im Kopf, die sehr viel Kapazität beanspruchen, da ist für das normale nicht mehr viel Raum. Es gibt einen guten Grund, warum die Zigarette einen so wichtigen Platz in unserem Leben hatte. Diesen Grund gilt es zu finden, dann weiß ich auch, welche Strategie ich brauche.
Und es braucht professionelle Hilfe. Klar, so ein Forum ist sehr unterstützend und hilfreich, auch dies Programm hier, ist das beste, das ich gefunden habe, aber es kann eine professionelle Unterstützung nicht ersetzen.
Wenn so viele Verhaltensweisen umgedeutet, umgelernt, umprogrammiert werden müssen, dann ist das auch ein massiver Eingriff in die Psyche. Und dafür sind Psychotherapeuten zuständig. Nikotinabusus ist eine Krankheit (ICD 10, F17.2) mit dem Anspruch auf eine ordentliche, personalisierte Behandlung. Die wenigstens tun das. Der Entzug ist ja eigentlich nur das Ende der langen Leidensgeschichte. Ich habe z.B. mehrere Jahre gebraucht, um überhaupt den Entschluss zu fassen, endlich aufzuhören. Und dann dauert es nochmal bis zu 3 Jahren, bis man wirklich clean ist, manche werden es nie.
Und wer hat überhaupt die Zeit, sich auf den Entzug mit all seiner zur Verfügung stehenden Kraft zu stürzen? Eigentlich müsste es eine mindestens 6-wöchige Reha für den Entzug geben - denn es ist eine Krankheit, eine Krankheit, eine Krankheit - physisch UND psychisch, was sie besonders tückisch macht. Aber solange die Behandlungskosten der durch Rauchen verursachten Krankheiten geringer sind als die Einsparungen, die durch früheres Ableben gemacht werden, besteht da wohl kein Handlungsbedarf.....
So sammeln wir dann also weiter unsere Hausmittelchen, probieren geduldig aus, ob das eine oder andere auf uns passt, und gönnen unserem Staat die 14 Mrd.€ Tabaksteuer pro Jahr. (Von mir allerdings gibt´s keinen Cent mehr!!)
LG
Conbria