Passivraucher – Raucher - sehr starker Raucher – nicht mehr Raucher:
Passivraucher bis zu meinem 14. Geburtsjahr – beide Eltern haben stark geraucht
Raucher vom 14. bis zum 63 Lebensjahr und 4 Monate – also 49 Jahre 4 Monate.
Die letzten ca. 15 Jahre täglich tagsüber durchschnittlich 60 - 70 Stück geraucht.
Krankheiten: COPD (Lungenkrankheit) – PAVK (Durchblutungsstörungen Beine)
1. Mal nicht mehr geraucht vom 24.01.2019 – 29.03.2019 = 66 Tage
2. Mal nicht mehr geraucht vom 23.06.2019 – 29.07.2019 = 36 Tage
3. Nicht mehr am rauchen seit dem 04.07.2020
Das Jahr 2019 war nicht mein Jahr – ich habe immer wieder versucht nicht mehr zu rauchen – habe es manchmal 1 – 3 Tage geschafft, auch mal 8 Tage, aber immer wieder angefangen, da ich mit den auftretenden Problemen mein rauchen immer wieder begründen konnte – eben die Sucht! Mein Ziel war es zuerst mich nach 3 Wochen ohne rauchen hier wieder anzumelden, dann habe ich mein altes Wohnzimmer gelesen und mir vorgenommen nach 36 Tagen wieder zu kommen und jetzt habe ich mein drittes Ziel – 66 Tage ohne zu rauchen geschafft und bin wieder hier.
Ich habe Anfang 2020 mit meiner Psychotherapeutin an der Sucht gearbeitet und gemerkt, das ich so sehr auf das Aufhören mit dem rauchen fixiert war und dadurch eine enorme innere Anspannung hatte. Das ging soweit, das ich mich selbst nicht leiden konnte, körperliche Beschwerden bekam, mich von vielen Dingen zurückgezogen habe und mein Leben nicht mehr im Griff hatte.
Zuerst musste ich lernen zu akzeptieren, daß ich rauche, ohne mir Vorwürfe zu machen, das konnte ich eine lange Zeit nicht. Ich wollte immer mit dem Kopf durch die Wand und alles um mich herum perfekt haben – was unmöglich ist.
Dann habe ich mir teilweise mein Leben wieder soweit es möglich ist aufgebaut, damit bin ich allerdings noch lange nicht fertig, aber ich versuche auch nicht mehr alles perfekt machen zu wollen.
20 Tage vor meinem erneuten Versuch nicht mehr zu rauchen habe ich mir eine Liste gemacht, auf der ich täglich bei jeder Zigarette die Uhrzeit und den Grund eintragen wollte.
Nach 8 Tagen viel mir auf, daß ich auf meiner Liste immer nur als Grund stehen hatte – PC-Gewohnheit, Kaffee-Gewohnheit usw. – mir viel beim besten Willen kein Grund ein, warum ich rauchte, geschmeckt haben mir die Zigaretten auch nicht, da mein Geschmackssinn, ebenso wie mein Geruchssinn sehr schlecht waren.
Dann habe ich mit meiner Psychologin gesprochen und Ihr erklärt, daß ich mit dem rauchen aufhören möchte und Unterstützung brauche. Sie hat mir ein Medikament aufgeschrieben das meine Stimmung aufhellen und mir gleichzeitig helfen sollte mit dem rauchen aufzuhören. Sie riet mir außerdem noch Nikotinpflaster als Hilfe zu nutzen.
Nachdem ich die Tabletten 10 Tage eingenommen hatte, habe ich am 05.07.2020 keine mehr geraucht und 3 Wochen Nikotinpflaster genommen. Als ich die Pflaster mal vergessen hatte habe ich gemerkt, es geht ab jetzt auch ohne und sie weg gelassen.
Zu meiner Beruhigung habe ich allerdings die Pflaster aufgehoben und noch Kaugummis, die Kaugummis habe ich noch nie benutzt, waren von Anfang an meine psychische Unterstützung.
Wenn die Schmachter kommen geh ich auf meinen Balkon an die frische Luft, schau in den Himmel oder den Vögeln zu und denk an meine Listen mit dem Grund
– GEWOHNHEIT – Atme bewusst ein und aus, trinke ein Glas Wasser, esse eine Möhre oder Bonbon, lese etwas, oder mache Kreuzworträtsel und so langsam ist alles wieder okay – im Moment bin ich wesentlich mehr auf meinem Balkon, vor allem morgens, als früher.
Außer das ich jetzt meine 2 Etagen wieder besser hochgehen kann, beim Aufstehen morgens keine Luftnot mehr habe, bessert sich so langsam auch mein Geschmacks- und Geruchssinn wieder. Früher habe ich jeden Abend 2-3 Bier getrunken zum einschlafen, jetzt schmeckt mir überhaupt kein Bier oder Alkohol mehr. Na ja mit dem Schlafen hab ich zwar so meine Probleme, aber da ich ja jetzt ab 1.4.20 Rentnerin bin, kann ich mich auch mal zu einem Mittagsschläfchen hinlegen – dann passt es schon.
Nun habe ich seid der 4. Woche wieder vermehrt Husten und Atemnot – ich denke die Bronchien möchten sich reinigen – ich unterstütze das mit viel trinken, Inhalationen und Atemübungen mit einem Gerät, das mir damals hier von Baldso empfohlen wurde, dafür noch mal ganz liebes Dankeschön.
Da ich heute wieder bei 66 Tage ohne Qualm angelangt bin, komme ich zurück und möchte dort weitermachen, wo ich am 29.03.2019 aufgehört habe:
NICHT MEHR ZU RAUCHEN !!!
Ganz liebe Grüße an alle die mich vielleicht noch kennen und mich damals unermüdlich unterstützt haben und an alle, die neu dazu gekommen sind.
Jutta