Ich bin für mich mal deiner Frage nach meinem Grund wieso ich in die Abhängigkeit, in die Sucht des Nikotins gerutscht bin nachgegangen. Finde diese Frage interessant.
Ich habe relativ spät, nach der Pupertät angefangen zu rauchen...... wenn ich mir diese Frage stelle, wieso ich angefangen habe, wieso ich wirklich angefangen habe, kommt mir nur die Freiheit in den Sinn. Auf dem Weg in die Grosse Freiheit, Schule, Ausbildung beendet.... das Gefühl der Befreiung aus dem alten Leben, hinein in ein neuses, abenteuerliches Leben. Genau so hat sich dies anfänglich angefühlt und so bin ich gestartet.
Im weiteren Verlauf der Raucherkarriere hat sich dieses Bild geändert. Das Gefühl der Befreiung wich dem Gefühl, dass ohne das Rauchen nichts mehr geht, dass ohne das Rauchen kein Ziel definiert werden kann.
Einfach auf einer Bank sitzen ohne Rauch? Geht nicht, was mach ich denn in dieser Zeit? Sitzen und starren? Die Gedanken kreisen, alles durcheinander. Wie soll ich so einen klaren Gedanken fassen? Wie soll ich so zum Ziel kommen? Nein, ich brauche die Ziggi um klar entscheiden zu können was und worüber ich mir Gedanken machen will.
Wir haben echt den Blickwinkel auf ein gesundes ich während all den vernebelten Jahre verloren.
Wieso ich nie der Sucht einer anderen Droge erlegen bin habe ich mich schon einige Male gefragt.
Eine klare Antwort darauf hab ich nicht. Manchmal denke ich, ich wäre nie auf eine andere Droge, andere Sucht reingefallen, ich wäre nie und nimmer darauf angesprungen. Was aber gibt mir diese Sicherheit? Meine Stärke? Nein, denn der Zigarettensucht bin ich auch erlegen. Die Angst? Vermutlich wär's bei mir die Angst, die mich gehämmt hätte. Angst, dass mich das Neue umhaut, dass ich dies nicht kontrollieren kann und dass es mir gefallen könnte. Das Wissen, dass Kokain stark abhängig machen kann. Das Wissen, dass die Zigaretten so abhängig machen können wurde einfach verdrängt.
Dann gibt es aber auch wieder Momente in denen ich denke, dass ich einfach nur Glück hatte. Glück, nie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort in verletzlicher emotionaler Stimmung gewesen zu sein.
Taurita