Liebe Gaby,
DIESEN Gedanken habe ich auch ab und zu. Es ist nicht mehr so, dass ich es vermisse oder dem nachweine, das würde ich in meinem Kopf nach all den negativen Erfahrungen, die ich mit dem Rauchen gemacht habe, und den Enttäuschungen, wenn ich rückfällig geworden war, nicht mehr richtig zulassen. Es hat - leider - Momente gegeben, in denen ich Rauchen als schön empfunden habe, diese Erinnerungen sitzen in meinem Suchtgedächtnis fest.
Es ist erstaunlich, wie leicht man das Negative des Rauchens vergisst bzw. wie das Suchtgedächtnis all das Negative wegblendet. Ich WEISs aber und hole mir bewusst in Erinnerung, wie‘s wirklich war, wenn ich rückfällig geworden war. Ich hab mich da sehr intensiv beobachtet und es mir für später tief einzuprägen versucht. Insofern betrachte ich meine Rückfälle als Lernerfahrungen.
Richtig überrascht bin ich übrigens, wie sehr mir das bisschen Alkohol, das ich mir sonst so noch gegönnt habe, geschadet hat. Seit ich gar keinen Alkohol mehr trinke, und das sind ab morgen 12 Wochen, geht’s mir körperlich und psychisch deutlich besser. Das hätte ich echt nicht erwartet. Ich weiß zwar, dass mir das Rauchen bei meiner Erkrankung auch geschadet hat, aber mir ist nach dem Entzug nicht eine so große Verbesserung aufgefallen wie jetzt mit der Alkohol-Abstinenz. Ich kann wieder Strecken gehen, die ich sonst nicht mehr bewältigen konnte, und allgemein fühle ich mich körperlich fitter.
Wir lesen uns?
Liebe Grüße
Kirsten